„Das ist Stellenabbau durch die Hintertür.“ Gemeinsam mit ver.di-Fachsekretär Jürgen Gorgs kündigten die Betriebsräte der Deutschen Telekom Widerstand gegen den „Standort-Kahlschlag“ des Unternehmens an, von dem in Niedersachsen und Bremen rund 580 Mitarbeiter betroffen sind. Die geplante Zentralisierung sei „unsozial, familien-, frauen- und umweltfeindlich sowie unehrlich“, protestierten sie nach einer Betriebsratssitzung in Hannover.

Bis Ende 2012 will der Telekom-Vorstand die 113 Standorte im Geschäftskundenvertrieb auf neun eindampfen, im IT-Bereich sollen von 96 Vertretungen nur noch fünf überleben. Bundesweit sollen damit mehr als 5000 Beschäftigte ihren Arbeitsort wechseln. Für die Betroffenen in Braunschweig, Hannover, Göttingen, Osnabrück und Bremen würde das bedeuten, dass sie Arbeitsplätze in Hannover (Geschäftskundenvertrieb) oder in Münster (IT-Bereich) annehmen und dafür umziehen oder Wegstrecken von bis zu vier Stunden in Kauf nehmen müssten.

Steuerliche Schäden

Die Belegschaft lasse sich nicht in Gewinner und Verlierer der Schließungen spalten, bekräftigte Gorgs. „Das Standortkonzept ist skandalös, völlig unausgewogen und betriebswirtschaftlich nicht nachvollziehbar. Der Telekom-Vorstand muss sein Vorhaben in dieser Form aufgeben“, fordert Gorgs. ver.di will sich an Abgeordnete und die Verantwortlichen in den Kommunen wenden. Denn für die betroffenen Städte und Gemeinden bedeute der Verlust der Telekom-Standorte erhebliche steuerliche Einbußen.

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