Menschenkette für gute Ausbildung: ver.di-Jugendliche demonstrierten

Spektakulärer Jugendprotest für bessere Berufschancen in Hannover: Auch ver.di-Jugendliche haben sich an der von der IG Metall organisierten „Menschenkette für Ausbildung – Studium – Übernahme“ beteiligt. „Rund ein Fünftel aller Bewerber erhalten keinen Ausbildungsplatz oder werden nach der Ausbildung nicht übernommen“, verdeutlicht ver.di-Jugendsekretär David Matrai die prekäre Lage vieler Jugendlicher, die im Gegensatz zu vielen vollmundigen Politikerversprechen steht.

„Wir stellen zunehmend fest, dass wegen der Finanzmisere auch in den meisten niedersächsischen Kommunen die Übernahme in den öffentlichen Dienst zurückgeht“, kritisiert Matrai. Für viele Auszubildende bedeute das eine permanente Ungewissheit. Denn insgesamt wissen demnach nur 20 Prozent der Jugendlichen gesichert, dass sie nach einem erfolgreichen Abschluss einen Job haben werden.

Qualität verbessern

Doch selbst das, so Matrai weiter, sei bei weitem keine Garantie für einen sicheren oder qualifizierten Arbeitsplatz. „Die Zahl der unbefristeten Verträge nach dem Ende einer Ausbildung geht ebenfalls drastisch zurück.“ Befristete Verträge, schlechte Konditionen und Leiharbeit seien besonders in der Dienstleistungsbranche weit verbreitet. Matrai: „Die Ausbildungsqualität vor allem im Handel, bei Speditionen und Logistik hat sich zudem drastisch verschlechtert.“ Die ver.di-Jugend forderte Politik und Arbeitgeber auf, endlich genügend Ausbildungsplätze zu schaffen und Übernahmen in einen festen Job zu ermöglichen.