An zwölf Tagen streikten über 8000 Beschäftigte der Telekom

Nach vier Verhandlungsrunden, drei Wochen bundesweitem Warnstreik und einer erfolgreichen Schlichtung ist es geschafft: Der Tarifkonflikt bei der Telekom ist beigelegt. ver.di hatte die Tarifverträge mehrerer Telekom-Unternehmen zum 31. Dezember 2010 gekündigt und die Forderungen erhoben: Einkommenserhöhungen von 6,5 Prozent, ein Mindesterhöhungsbetrag von 170 Euro, eine Erhöhung der Vergütungen von Azubis und dualen Studenten um 70 bis 90 Euro und die Verlängerung des tariflichen Kündigungsschutzes in mehreren Bereichen.

222 neue Mitglieder gewonnen

Aufgestellt wurden diese Forderungen in Mitgliederdiskussionen von Ortsvereinen des Fachbereichs. Begleitet wurden die Verhandlungen von bundesweiten ganztägigen Warnstreiks. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligten sich an zwölf Streiktagen über 8 000 Beschäftigte. In den drei Monaten der Tarifauseinandersetzung wurden im Landesbezirk 222 neue Mitglieder gewonnen, und das bei einem bestehenden Organisationsgrad von 70 bis 80 Prozent. Das Ergebnis der Schlichtung wurde mit einer breiten Zustimmung angenommen.

Das Ergebnis im Überblick: Einkommenssteigerungen von 5,15 Prozent für die Beschäftigten der Servicesparte der Deutschen Telekom, 3,15 Prozent bei den übrigen Telekom-Beschäftigten, mindestens tabellenwirksame 75 Euro monatlich für Azubis und für Studenten 40 Euro monatlich. Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt 13 Monate bis Januar 2012. Der tarifliche Kündigungsschutz wurde bis Ende 2012 verlängert. "Ohne den Zusammenhalt der Streikenden und das entschlossene Vorgehen unserer Verhandlungskommission wäre dieses Resultat nicht möglich gewesen", sagte Achim Fischer, ver.di-Fachbereichsleiter für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

In den zurückliegenden Tarifrunden hat ver.di in der T-Service-Sparte, die 2007 ausgegliedert wurde, Entgelterhöhungen von insgesamt 13,75 Prozent durchgesetzt. Nach Gegenrechnung der von den Arbeitgebern durchgesetzten Absenkung von insgesamt 6,5 Prozent verbleibt eine Gesamterhöhung der Gehälter in diesem Zeitraum von 7,25 Prozent. "Damit wurde die Absicht der Deutschen Telekom aus dem Tarifkonflikt 2007, die Gehälter der Stammbelegschaft der Service-Sparte dauerhaft zu senken, erfolgreich durchkreuzt. Unsere Aufgabe, den Lohnabbau zu verhindern, ist erfüllt und damit abgeschlossen. Dies war nur durch die große Geschlossenheit und Kampfkraft der ver.di-Mitglieder möglich", erklärte Klaus-Dieter Hanas, ehrenamtlicher Vorsitzender des Landesbezirksfachbereichsvorstandes. Enrico Zemke, Sekretär im Fachbereich 9