Bei ver.di aktiv: Pascal Lambeck (rechts) und jetzt auch Tobias Klähne

Für Pascal Lambeck war es eine Selbstverständlichkeit: Der 26-Jährige, der bei der Versicherungsgruppe Hannover (VGH) tätig ist, ging bei den ersten Warnstreiks in der Versicherungsbranche auf die Straße. Mit rund 500 Kollegen und Kolleginnen der in Hannover ansässigen Versicherungen - VHV, VGH, HDI-Gerling, Allianz, Concordia, Mecklenburgische, AXA und R+V - demonstrierte er vor allem gegen geplante Einschnitte bei den Arbeitsbedingungen. "Die meisten von uns haben noch nie gestreikt", sagt Pascal Lambeck. Doch irgendwann sei es immer das erste Mal.

Lambeck ist seit 2006 ver.di-Mitglied, anfangs war er Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung. "Wir haben gezeigt, dass man auch mit Anzug und Krawatte für seine Rechte eintreten kann", sagt er. Und hat gleich noch seinen Kollegen Tobias Klähne als ver.di-Mitglied geworben. "Wenn man Präsenz zeigt, dann sollte man sich auch durch eine Mitgliedschaft zu ver.di bekennen. So stärkt man das Wir-Gefühl und zeigt offen Flagge", sagt Tobias Klähne. Diesmal sei es schließlich um den Manteltarif gegangen, um Arbeitszeiten und Samstagsarbeit. Errungenschaften, für die andere lange gekämpft haben.

Sonderleistungen gesichert

Die ersten Streiks der Branche brachten die Einigung: Nach fast vier Monate andauernden Tarifverhandlungen für die Versicherungsbeschäftigten steigen die Gehälter zum 1. September 2011 um drei Prozent und zum 1. Oktober 2012 noch einmal um 2,2 Prozent. Auszubildende erhalten zu diesen Terminen jeweils 25 Euro mehr.

Im August 2011 gibt es zudem eine gestaffelte Einmalzahlung je nach Eingruppierung in Höhe von 450 Euro oder 350 Euro. Vor allem aber: Der Manteltarif mit allen Sonderleistungen bleibt unverändert. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. März 2013. "Wir sind mit dem Ziel angetreten, manteltarifliche Verschlechterungen zu verhindern", sagt ver.di-Fachbereichsleiter Christoph Meister. "Das ist gelungen und ein Erfolg der Streikenden."