Jugend braucht Perspektiven in der Arbeitswelt

AUSBILDUNG | Der DGB Rheinland-Pfalz fordert die Kammern im Land auf, gegen schlechte Ausbildungsbedingungen in Betrieben vorzugehen. Die Unternehmen sollen sich stärker mit der Ausbildungsqualität auseinandersetzen, statt über den vermeintlichen Mangel an ausbildungsreifen, jungen Menschen zu klagen. Offenbar fehle auch manchen Unternehmen die "Ausbildungsreife". Die Mehrheit der Auszubildenden sei zwar insgesamt zufrieden. Doch gleichzeitig berichten viele über regelmäßige Überstunden, ausbildungsfremde Tätigkeiten und fehlende Betreuung. "Über 40 Prozent der Auszubildenden im Land leisten regelmäßig Überstunden, manche bis spät nachts. Außerdem wissen zwei Drittel der Befragten noch nicht, ob sie nach der Ausbildung übernommen werden", kritisiert die Landesjugendsekretärin des DGB Rheinland-Pfalz, Susanne Wingertszahn. "Eine Lebensplanung wird somit nahezu unmöglich. Ziel muss sein, eine hochwertige berufliche Ausbildung mit sicherer Übernahme zu ermöglichen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die erste Erfahrung, die junge Menschen mit der Berufswelt machen, die Arbeitslosigkeit ist."


Tarifliche Strukturen in Callcentern überfällig

VERBANDSBESCHLUSS | ver.di begrüßt den Beschluss des Callcenter Verbands Deutschland (CCV), einen tariffähigen Zweckverband zu gründen. "Tarifliche Strukturen sind in dieser Wachstumsbranche überfällig. Damit steigen die Chancen, mittelfristig einen branchenweiten Mindestlohn auszuhandeln", sagte ver.di-Callcenter-Experte Ulrich Beiderwieden. Den entsprechenden Beschluss hatte der CCV auf seiner Jahrestagung in Berlin gefasst. "Damit haben wir endlich einen Ansprechpartner, mit dem über Entlohnungs- und Arbeitsbedingungen verbindlich verhandelt werden kann", so Beiderwieden. Bislang existierten in der Branche lediglich einige wenige Haustarifverträge.


Hela-Beschäftigte haben mehr verdient

EINZELHANDEL | ver.di und der Gesamtbetriebsrat der Hela-Fachmärkte haben die saarländische Globus-Gruppe aufgefordert, allen Beschäftigten Tariflöhne zu zahlen. Den Ausstieg der Gruppe aus den Einzelhandelstarifverträgen Ende Dezember 2010 werten Gewerkschaft und Betriebsrat als Tarifflucht ohne finanzielle Notlage. Neu eingestellte Mitarbeiter erhalten seit Januar keine tariflichen Leistungen mehr. Sie verlieren jährlich zwischen 3000 und 9000 Euro. ver.di Rheinland-Pfalz fordert deshalb einen Anerkennungstarifvertrag. Bisher verweigert die Geschäftsführung Gespräche, so dass es wohl ohne betrieblichen Druck nicht voran gehen wird. Die 24 Hela-Fachmärkte mit rund 2000 Beschäftigten in fünf Bundesländern waren im August 2007 von der Globus-Gruppe übernommen worden. ver.di hat bei den Beschäftigten in diesen Märkten einen Organisationsgrad von mehr als 60 Prozent, in Einzelfällen sogar rund 80 Prozent.


Ausgezeichneter Betriebsrat

PIRMASENS | Das städtische Krankenhaus Pirmasens hat einen ausgezeichneten Betriebsrat. Das ist jetzt auch amtlich. Im Wettbewerb "Deutscher Betriebsräte-Preis" wurde die Projektarbeit "Zukunfts- und Standortsicherung unseres Betriebes" gewürdigt. Die Preisverleihung fand im ehemaligen Plenarsaal des Bundestages in Bonn mit rund 500 Teilnehmer/innen statt. Insgesamt waren 70 Projekte aus ganz Deutschland eingereicht worden.