Saarland – Die Busverkehrsleistungen des saarländischen Landkreises St. Wendel sind nach langer Diskussion und Streikaktionen der betroffenen Fahrer neu ausgeschrieben wurden. Doch die jetzige Ausschreibung widerspricht nach Auffassung der ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland dem Ziel, Arbeitsplätze zu sichern. Die sich bewerbenden Unternehmen müssen zwar einen Tarifvertrag anwenden, können diesen allerdings bei der Berechnung ihres Angebotes weitestgehend frei wählen, so Andreas Jung der ver.di Rheinland-Pfalz-Saarland. Ursprünglich sollten in die Ausschreibungen gemäß europäischem Recht soziale Mindeststandards für das Fahrpersonal sowie Personalüberleitung der rund 32 betroffenen Arbeitnehmer verbindlich aufgenommen werden. Letzteres ist nun aber nicht mehr vorgeschrieben. Ein Fahrer, der seinen Arbeitsplatz verliert, kann zwar beim neuen Betreiber wieder eingestellt werden, allerdings kann dies zu deutlich schlechteren Konditionen geschehen. Andreas Jung fordert ein Umdenken in der saarländischen Verkehrspolitik, ein Tariftreuegesetz, das den Tarifvertrag Nahverkehr verbindlich für öffentliche Ausschreibungen festlegt.


Durchbruch bei Ameos in Hildesheim und Osnabrück

Niedersachsen – Erfolg für ver.di und die Beschäftigten: Nach langen Streiks wurden die von den Arbeitgebern gekündigten Tarifverträge für die 1500 Arbeitnehmer/innen der Ameos-Kliniken in Hildesheim und Osnabrück wieder in Kraft gesetzt und gelten mit einem tabellenwirksamen Plus von 5,4 Prozent bis zum 30. April 2016. Die Gehälter der Klinikbeschäftigten werden zum 1. März dieses Jahres um drei Prozent, mindestens aber um 90 Euro erhöht. Die Auszubildenden erhalten 40 Euro mehr im Monat. Ab 1. Januar 2016 werden die Gehälter nochmals um 2,4 Prozent angehoben; Auszubildende erhalten dann weitere 20 Euro mehr. Jede Vollzeitkraft bekommt rückwirkend für 2014 eine Einmalzahlung von 300 Euro, Auszubildende eine von 150 Euro. Zudem soll über die Begrenzung der Leiharbeit im Rahmen des Manteltarifvertrages verhandelt werden.


Fußball für gute Arbeit

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen – Jugendliche aus dem Landesbezirk Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen haben ein Fußballturnier für gute Arbeit in Katar organisiert. "Wir haben uns zu diesem Turnier anregen lassen von der Aktion des Internationalen Gewerkschaftsbundes, IGB. Mit seiner Kampagne Re-run the Vote setzt sich der IGB für die Neuvergabe der FIFA-WM in Katar ein", so Landesjugendsekretär Daniel Herold. Azubis und junge Kollegen in den Bezirken stellen Kleinfeldmannschaften, ab Ende März werden in Fußballturnieren der Bezirke die Finalisten für das Endspiel am 4. Juli ausgespielt. Fußball steht hoch im Kurs bei den jungen Leuten - und sie interessieren sich auch für die Arbeitsbedingungen der Menschen, die in Katar die Fußballstadien und Infrastruktur bauen. Deshalb spielen sie für einen guten Zweck, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und das Recht, sich zu organisieren. www.rerunthevote.org Anmeldungen: daniel.herold@verdi.de


Tarifvertrag schafft Sicherheit

Stuttgart – Nach der Entscheidung der Stadt Stuttgart, die Strom- und Gasnetze zu rekommunalisieren, stand für die Beschäftigten die Frage im Raum: Was passiert mit uns? Bis Mitte 2014 gab es nur Willensbekundungen, dass der Übergang nicht zu Lasten der Beschäftigten vonstattengehen solle. Nach teils zähen Verhandlungen ist nun eine Einigung gelungen. Alle Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge gelten für die übergehenden Beschäftigten und Auszubildenden, die beim Inkrafttreten bereits einen Arbeits- oder Ausbildungsvertrag beim EnBW-Konzern hatten bis einschließlich 2027 weiter.