Beschäftigte bauten in der Elblandklinik eine Klagemauer auf

Um gegen ihre geplante Kündigung zu protestieren, haben 50 Service-Mitarbeiter der Elblandklinken am 6. und am 24. Januar gestreikt. Sie wehren sich dagegen, Opfer von Umstrukturierungsmaßnahmen der Holding der vier Klinikstandorte Radebeul, Meißen, Riesa und Großenhain zu werden.

Die Klinikleitung will die Wirtschaftsgesellschaft Elblandkliniken mbH (WGE) auflösen: Den Küchenbeschäftigten in Radebeul und Meißen soll gekündigt werden, die rund 80 WGE-Beschäftigten, die im Reinigungsdienst tätig sind, werden in die Elbland Service und Logistik Gesellschaft mbH (ESL) verschoben. In Radebeul kommt das Essen zukünftig von einem anderen Anbieter, in Meißen soll weiterhin gekocht und gespült werden - geplant ist, dass dies 30 bis 40 Riesaer ESL-Kräfte übernehmen. In Riesa wird die alte Klinik abgerissen und eine neue für rund 70 Millionen Euro gebaut. Für die dortigen ESL-Beschäftigten war schon bei Ausgliederung der Servicegesellschaft ein Überleitungsvertrag vereinbart worden, der bis Ende 2012 Kündigungen ausschließt.

Streiks gegen Rausschmiss

Man schmeißt also zuerst alle diejenigen raus, bei denen vermutlich eine Auflösung der Arbeitsverhältnisse einfacher wird? Das lassen sich die WGE-Beschäftigten nicht gefallen. Betriebsrat Thomas Tondera hatte sofort informiert und mobilisiert, als die Kündigungsunterlagen am 19. Januar im Betriebsratsbüro eintrafen: "Unser erneuter Streik hat die Geschäftsführung beeindruckt. Ziel ist ein Sozialtarifvertrag, in dem es für die jüngeren Beschäftigten berufliche Perspektiven gibt. Für die Älteren fordern wir eine Abfindung in Höhe von einem Monatslohn pro Beschäftigungsjahr." ver.di wird Kündigungsschutzklagen für die 50 Betroffenen beim Arbeitsgericht einreichen. gl