Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Thomas Voß

am Jahresende wird der ver.di-Bundesvorstand auf das erfolgreichste Jahr in der Geschichte unserer Gewerkschaft zurückblicken. Dieses Resümee können wir auch für unseren Landesbezirk ziehen.

Die Mitgliederentwicklung, der Anstieg der Beitragseinnahmen, Tarifabschlüsse und Engagement auf vielen gesellschaftspolitischen Gebieten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Über das gesamte Jahr mussten wir uns in vielen Städten der mitteldeutschen Region mit Naziaufmärschen und rechtsradikalen Kundgebungen auseinandersetzen. Unser Engagement in den Bündnissen war überwiegend erfolgreich, die Dresdner-Naziaufmärsche im Februar konnten wir verhindern, das Bündnis "Dresden nazifrei", an dem sich ver.di maßgeblich beteiligte, bekam den "Sächsischen Förderpreis für Demokratie" verliehen. Wir werden auch im kommenden Jahr den politisch Verantwortlichen auf die Füße treten, um ein Umsteuern der Politik hin zur Überwindung der sozialen Spaltung, hin zum Herstellen sozialer Gerechtigkeit und damit zum Entzug des Nährbodens für nationalsozialistisches Gedankengut zu erreichen.

Haushaltskürzungen im Bereich der Jugendhilfe und Stelleneinsparungen bei den Landesbediensteten, die Situation im Rettungsdienst Sachsen, die unterschiedlichen beziehungsweise nicht existierenden gesetzlichen Regelungen zum Vergabegesetz und der anhaltende Konflikt um die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes - das sind nur einige der Themen aus unserem weiten Arbeitsfeld.

Das vom Bezirk Dresden-Oberelbe unterstützte Bürgerbegehren gegen die Privatisierung der kommunalen Krankenhäuser in Dresden war erfolgreich.

Die betriebliche Arbeit, der Aufbau gewerkschaftlicher Strukturen, die Gewinnung neuer engagierter Mitglieder, die ihre Interessen selbst in die Hand nehmen wollen und für die Verbesserung ihrer Arbeits-und Einkommensbedingungen kämpfen - hier liegt auch in Zukunft das Potenzial für unsere gewerkschaftliche Arbeit.

Beim Rückblick auf die tarifpolitischen Schwerpunkte stehen neben den bundesweiten Tarifverhandlungen die Auseinandersetzungen in unserem Landesbezirk im Fokus. Voller Stolz blicken die ver.di-Mitglieder aus der Sparkassentochter S-Direkt in Halle auf einen der bundesweit längsten Arbeitskämpfe zurück. Nach 117 Streiktagen konnten sie ihre Forderungen durchsetzen. Aber auch im Einzelhandel der drei Länder konnten wir die Tarifverhandlungen durch massiven Druck erfolgreich abschließen.

Der Insolvenz der Drogeriemarkt-Kette Schlecker war ein beispielloses Unternehmerversagen vorausgegangen. Einmal mehr zeigte sich die Hilflosigkeit des Staates, die Folgen der Insolvenz wurden auf den Rücken der Beschäftigten ausgetragen.

Unsere Mitgliederentwicklung hat sich stabilisiert. Der Landesbezirk konnte sich im Vergleich mit anderen über das gesamte Jahr in der oberen Hälfte aller Landesbezirke etablieren - ein Ergebnis der bedingungs-gebundenen Tarifarbeit in vielen Fachbereichen. Die Fachbereiche Finanzdienstleistungen (FB1), Gesundheitswesen (FB3), Sozialversicherungen (FB4) und Besondere Dienstleistungen (FB13) werden am Jahresende mit an der Spitze im bundesweiten Vergleich stehen. Das Gleiche gilt für die Bezirke Dresden-Oberelbe und Leipzig-Nordsachsen.

Die bundesweit beste Entwicklung kann der Jugend-bereich verzeichnen, der mit seiner Konzeption und der Kampagne "Ihr könnt uns mal - Übernehmen" einen deutlichen Mitgliederzuwachs hat.

Im vierten Jahr in Folge hat der Landesbezirk SAT eine positive Entwicklung bei den Beitragseinnahmen und bei der Erhöhung des Durchschnittsbeitrags. Bei den Beitragseinnahmen lagen wir im Oktober auf dem zweiten Platz. Die Entwicklung der Durchschnittsbeiträge liegt ebenfalls über dem Bundesdurchschnitt und sichert uns den dritten Platz im bundesweiten Vergleich. Diese positiven Ergebnisse konnten wir nur durch eine gute Mitgliederentwicklung, aber auch durch die weiterhin stringente Arbeit im Beitrags- controlling realisieren.

Dank der engagierten Arbeit unserer ehren-und hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen haben wir schon viel geschafft. Herzlichen Dank dafür, verbunden mit dem Wunsch, gegen Ende des Jahres etwas zur Ruhe zu kommen und neue Kräfte zu schöpfen - im kommenden Jahr werden die Herausforderungen nicht kleiner und wir werden nicht weniger gefragt sein! Thomas Voß

ver.di-LandesBezirksleiter von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen