Wenn nötig, sind die Vertrauensleute auch auf der Strecke: ver.di-Engagement in den Verkehrsbetrieben

In der Früh um vier stehen Olaf Smola und Peter Schweigard im Ausrückraum im Busbahnhof West, haben Kaffee gekocht und Brezn geschmiert. Die ankommenden Busfahrer werden von den ver.di-Vertrauensmännern begrüßt und mit aktuellen Informationen versorgt. Einige Kilometer weiter und ein paar Stunden später sieht es im Pausenraum im U-Bahnbereich Sendlinger Tor ähnlich aus. Helmut Hirt, Klaus Gegenfurtner und Lutz Pischel, ebenfalls ver.di-Vertrauensleute, besuchen dort die U-Bahnfahrerinnen und -fahrer, besprechen mit ihnen, was anliegt, betrieblich und gewerkschaftlich. Und auch hier gibt es Kaffee und Brezn.

Seit einigen Monaten sind die Vertrauensleute von ver.di in den Betriebsstandorten der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke München unterwegs. "Ohne uns kein Verkehr", lautet das Motto. Sie wollen mit den Kolleginnen und Kollegen im Gespräch über anstehende Fragen bleiben, nehmen wichtige Themen vor Ort auf, diskutieren sie mit den Beschäftigten. Ob in den frühen Morgenstunden oder am Abend, ob im Fahrdienst, bei der Verwaltung oder in den Werkstätten.

Franz Schütz, seit April 2012 als Gewerkschaftssekretär für die Verkehrsbetriebe in München zuständig, sieht in der Aktion "Ohne uns kein Verkehr" gute Möglichkeiten, konkrete Aktivitäten anzustoßen. Gleich zu Beginn ihres Projekts wurden alle ver.di-Mitglieder angeschrieben, an der Arbeit als Vertrauensleute Interessierte konnten sich melden. Derzeit gibt es 72 Vertrauensleute, viele bringen sich umstandslos ein. "Als ver.di treten wir aktiv und positiv im Betrieb auf", sagt Schütz. Und das haben inzwischen auch ganz viele Beschäftigte wahrgenommen.

Im Laufe dieses Jahres gab es bereits fünf Aktionswochen in den Betriebsstandorten. Die ver.di-Vertrauensleute sind präsent, die Gewerkschaft ist im Betrieb so sichtbar und erreichbar. An der Tarifauseinandersetzung im bayerischen Nahverkehr im Mai wurden die ver.di-Mitglieder im Betrieb direkt beteiligt, die Vertrauensleute waren mit unterschiedlichen Aktivitäten dabei. Busfahrer Dragan Mitrovic, seit eineinhalb Jahren bei ver.di und inzwischen aktiver Vertrauensmann, sieht es so: "Seit einigen Monaten sind wir als ver.di richtig stark im Betrieb aufgetreten - und das kommt bei den Beschäftigten auch gut an."

2013 geht es weiter, es sind bereits einige Aktionswochen geplant. "Ohne uns kein Verkehr" - in München soll dieses Motto noch deutlicher als bisher sicht- und hörbar werden. Das gehört zu den guten Vorsätzen der ver.di-Kolleginnen und -Kollegen in den Verkehrsbetrieben fürs neue Jahr.