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Ohne sie rollt kein Bus: Beschäftigte der Müncher Verkehrsgesellschaft an ihren Arbeitsplätzen in AktionFOTO: VER.DI MÜNCHEN

Seit September 2021 läuft in München ein Bürgerbegehren zum 365-Euro-Ticket. Das Ziel: das Ticket für München, aber auch für das Umland einzuführen. Dass der Jahres-Ticketpreis ein Teil im Prozess des Umdenkens vom Auto hin zum Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist, ist kein Geheimnis. Pünktlichkeit, Sicherheit, Sauberkeit, ein kurz getaktetes Angebot gehören auch dazu.

ver.di ist es wichtig, deutlich zu machen, dass dies nur gelingen kann, wenn die Beschäftigten in den ÖPNV-Betrieben gute Arbeitsbedingungen haben. Das muss ebenso wie die seit 20 Jahren kaputt gesparte Infrastruktur einschließlich dem nötigen Ausbau des ÖPNV im Zuge der Klimaziele durchfinanziert werden.

Ein gut ausgebauter zuverlässiger ÖPNV ist eben nicht kostenlos oder günstig, sondern muss gegenfinanziert werden. Das kann nicht über die Ticketpreise geschehen, sondern muss über Alternativen gestemmt werden. Ideen gibt es viele: Gewerbesteuer, City-Maut, Mittelumschichtung… Aber auch die Politik über Bund, Land, und Kommune hinweg muss Mittel zur Verfügung stellen und Rahmenbedingungen schaffen.

Die Frage, was nun als Erstes gemacht werden soll – die Reduzierung der Ticketpreise bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) oder der Ausbau des ÖPNV, erinnert ein wenig an die Frage: Was war zuerst da, Henne oder Ei? Fakt ist doch: Es muss schlichtweg angegangen werden.

Der ÖPNV ist Daseinsvorsorge und Klimaschützer und braucht schnell die erforderlichen Mittel, um diese Herkulesaufgabe mit guten Arbeitsbedingungen bei der MVG und ausreichend Personal stemmen zu können. Deshalb ist es wichtig, aus gewerkschaftlicher Sicht deutlich zu machen, dass ver.di für ein 365-Euro-Ticket ist. Aber genauso klar muss sein: Gegenfinanzierung ist unerlässlich.

Andere Städte und Länder haben dies bereits vorgemacht: Ein oft zitiertes Beispiel ist Wien, aber auch in Nürnberg soll das 365-Euro-Ticket 2023 kommen. Nun liegt es an uns, einen weiteren Schritt in Richtung Klimaschutz und lebenswerter Großstädte zu machen.

Weitere Infos unter 365mvg.de

Fairer Lohn für gute Arbeit

Was in fast allen anderen Bundesländern gilt, soll endlich auch in Bayern gelten: Ein Tariftreuegesetz soll sicherstellen, dass staatliche Aufträge nur noch an Firmen vergeben werden, die nach Tarif zahlen. Dies fordert der DGB seit Jahren und die SPD-Landtagsfraktion hat diese Forderung nun als Antrag in den Landtag eingebracht. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin Diana Stachowitz sagt: "Tarifverträge bringen nicht nur mehr Geld in die Tasche, sondern auch bessere Arbeitsbedingungen. Der Freistaat muss hier bei seinen Auftragsvergaben mit gutem Beispiel vorangehen."