... und täglich grüßt ...

Wie prägt der Mensch sich dem Menschen ein? Am besten mit Redundanz und Penetranz. Nachdem Tom Buhrow am Abend die ARD-Tagesthemen präsentiert hat, überrascht er uns mit seiner wiederkehrenden Botschaft: "... und morgen ist ein neuer Tag." Sein Vorgänger Ulrich Wickert hatte uns noch wohlig in "eine geruhsame Nacht" geleitet, und ZDF-Meteorologe Gunther Tiersch tröstet uns mit seinem "Machen Sie‘s gut" auch über garstigstes Wetter hinweg. Was ist daraus für die eigene Arbeit zu lernen? Dass mein Chef mir gewogen ist, wenn er mich mit einem "Regenerieren Sie gut!" in den Feierabend verabschiedet? Oder dass der Arbeitskollege meinen Beistand beim Trinkgelage zu schätzen weiß, wenn er mir übern Tisch zuraunt: "So jung kommen wir nicht wieder zusammen"? Oder dass der Gewerkschaftsbeitritt der Kollegin näher rückt, wenn sie allmorgendlich meinem Werben Flügel mit chinesischer Weisheit verleiht: "Nicht durch Aufschlagen, sondern durch Ausbrüten wird das Ei zum Küken." Der Vogel muss natürlich immer auch wollen.