"Wir sind stolz auf unseren Ruf, das gallische Dorf in Gewerkschaftskreisen zu sein. Durch unsere beharrliche und unorthodoxe Arbeits- und Vorgehensweise haben wir uns hier im Ort und in der Region ein hohes Ansehen erworben und bestehende Vorurteile und Berührungsängste gegenüber Gewerkschaften erfolgreich abbauen können." So beschreibt Dieter Mirowsky seinen Ortsverein. Zu Hause sind er und seine Mitstreiter in Erlau mit seinen acht Ortsteilen und 2 600 Einwohnern.

Den ver.di-Ortsverein gibt es seit November 2002. Mit dem schon seit 1992 bestehenden DGB-Ortsverband Erlau und einem aktiven Kern besaß man sehr gute Voraussetzungen und einen reichen Erfahrungsschatz. Der Ortsverein hat einen siebenköpfigen Vorstand, rund 40 Kolleginnen und Kollegen zählen zum harten Kern. 600 ver.di-Mitglieder wohnen im Einzugsbereich.

Einen besonderen Clou konnten die Gewerkschafter bei der vorletzten Kommunalwahl landen. Mit einem eigenen Abgeordneten zogen sie in den Gemeinderat ein. In der Gemeindeverwaltung wurde ein Personalrat gegründet und die Privatisierung der Reinigungsarbeiten in der Kindereinrichtung rückgängig gemacht.

In den letzten Jahren haben sich viele von ver.di ins Leben gerufene Veranstaltungen fest etabliert. Ob es die Betriebsrätestammtische zu aktuellen Themen sind oder das jährliche Maibaumsetzen. Da gibt es nicht nur Bier und Blasmusik, es ist die wichtigste politische Veranstaltung in der Region. Gäste aus der Kommunal- und Landespolitik kommen, auch der Bürgermeister aus der CDU ist regelmäßig dabei.

Das Gewerkschaftsbüro befindet sich im Privathaus von Dieter Mirowsky in der Ortsmitte, täglich geöffnet für Beratung. Es ist eine Art Bürgerbüro geworden, wo es um soziale Fragen, Arbeitsrecht, Verkehrsfragen oder das Kommunalabgabegesetz geht. Jeder ist willkommen mit seinen Problemen. Und eine eigene Rubrik im Gemeindeblatt informiert über die Vorhaben des Ortsvereins.