Nicht jammern, mahnten die hessischen Journalist/innen - trotz Zeitungsnot, Rückgang von Abonnenten und Werbeeinnahmen, trotz großflächiger Monopole vor allem in Nordhessen und gleichzeitiger Verschlechterung von Arbeitsbedingungen, sei es bei Festangestellten oder bei freien Journalist/innen. In einer Diskussion mit den Medienexperten Horst Röper und Michael Siebel hat die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di Ende Mai erörtert, welches Potenzial heutzutage in den Printmedien liegt.

"Demokratie funktioniert nicht ohne gute Information, da wird die Expertise von gut ausgebildeten Journalist/innen noch lange gebraucht", waren sich die Diskutierenden einig. Im Rückgang der Pressevielfalt und der Ausdünnung der Lokalredaktionen sahen sie ein "Kernproblem der mangelhaften journalistischen Versorgung". Die regionale Berichterstattung sei nicht zu ersetzen. Niemand sonst in der Fläche sei in der Lage, diese Themen professionell und dauerhaft im Blick zu haben und journalistisch zu bearbeiten.

Davon profitierten im Nachgang auch die überregionalen Medien, die oft erst nach Veröffentlichungen in den Lokalteilen in die Berichterstattung einstiegen. Unabdingbar sei die Förderung von Aus- und Weiterbildung. Die Einrichtung einer "staatsfernen Stiftung" müsse anvisiert werden, um entsprechende Stipendien zu ermöglichen. Die Finanzierung könne über eine Abgabe der Medienunternehmen erfolgen. reb