Streik der Bankangestellten

Brasilien | Nach mehr als drei Wochen landesweitem Arbeitskampf haben viele Beschäftigte an staatlichen und privaten Geldinstituten in Brasilien Mitte Oktober ihre Arbeit wieder aufgenommen. Zuvor hatten die Streikenden dem Angebot des Bankenverbands Fenaban über eine achtprozentige Lohnerhöhung zugestimmt. Nach Abzug der Inflation bleibt den Angestellten real 1,82 Prozent mehr Gehalt. Zudem erklärten sie sich bereit, bis zum 15. Dezember pro Tag eine Stunde zusätzlich zu arbeiten, um die durch den Streik verursachten Ausfälle auszugleichen. In den Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro und anderen Großstädten läuft der Bankbetrieb wieder vollständig; in Porto Alegre sowie einigen Bundesstaaten im Nordosten und Norden des Landes wird dagegen weiter gestreikt. Neben Lohnerhöhungen fordern die Streikenden dort auch bessere Aufstiegschancen im Unternehmen.


Keine Fuball-WM ohne Arbeitnehmerrechte

Katar | Tausende Gastarbeiter arbeiten zurzeit in dem Wüstenstaat Katar, um für die Fußball-Weltmeisterschaft im Jahr 2022 neue Stadien und Straßen zu bauen. Doch die Arbeitsbedingungen für sie sind "extrem schlecht", kritisiert Sharan Burrow, die Generalsekretärin des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB). Der IGB verlangt von den WM-Organisatoren, etwas gegen die massiven Rechtsverletzungen zu tun. Die DGB-Gewerkschaften unterstützen das und fordern den Deutschen Fußballbund auf, endlich zu handeln, "damit Katar die Ausrichtung der Fußball-WM entzogen wird".


Produktion der Barbie-Puppen unter miserablen Bedingungen

China | Die Arbeitsrechtsorganisation China Labour Watch (CLW) hat dem US-Spielzeughersteller Mattel schwere Arbeitsrechtsverletzungen bei der Produktion der Barbie-Puppen in China vorgeworfen. Zulieferer ließen ihre Arbeiter/innen bis zu 13 Stunden am Tag arbeiten und in überfüllten Schlafsälen schlafen. Es gebe keine angemessene Schutzausrüstung für die Beschäftigten, ihr Lohn reiche nicht zum Leben. Verdeckte Ermittler haben nach Angaben der Nichtregierungsorganisation von April bis September dieses Jahres in sechs chinesischen Werken recherchiert. Das US-amerikanische Unternehmen tue nichts, um den Lohnbetrug zu verhindern, kritisiert CLW.


Gewerkschafter entführt

Philippinen | Seit Ende August wird der Gewerkschaftsaktivist Benjamen Villeno vermisst. Seine Kollegen befürchten, dass er vom Militär verschleppt wurde. Villeno war von 1998 bis 2000 Vorsitzender der Betriebsgewerkschaft bei Honda in der Provinz Laguna, danach war er in führender Position in anderen Gewerkschaften tätig und beteiligte sich am linken Bündnis Makabayan. Nach einem Bericht der Zeitung Inquire war Villeno auf dem Weg in eine andere Stadt, als er verschwand. Von unterwegs habe er einem Freund per SMS geschrieben, dass er verfolgt werde. Seitdem habe man nichts mehr von ihm gehört. "Villeno wurde immer wieder überwacht und eingeschüchtert", sagt Glen Malabanan von der Menschenrechtsorganisation Karapatan. In der Region sei das seit 2010 der dritte Fall, dass ein Gewerkschafter von Militär oder Geheimdienst entführt wurde.


9/11 in Chile

Ausstellung | Der demokratisch gewählte sozialistische Präsident Salvador Allende war gerade drei Jahre an der Regierung, als das Militär in Chile am 11. September 1973 putschte, er selber ums Leben kam und Augusto Pinochet eine Militärdiktatur errichtete, die bis 1990 Zehntausende Opfer forderte. Mit der Fotoausstellung "Die Vergangenheit ist nicht tot, sie ist nicht einmal vergangen" erinnert die ver.di-MedienGalerie in Berlin an den Widerstand gegen den Putsch und Pinochet. Dudenstr. 10, 10965 Berlin, MO/FR 14-16, DI 17-19, DO 14-19 Uhr, bis 10.1.14