Die Leiharbeiter/innen im Axel Springer Druckhaus Spandau (Berlin) hatten gerade erst einen Mindestlohn von 8,50 Euro erstritten. Jetzt sollen sie für eine andere Leiharbeitsfirma wieder für 7,50 Euro arbeiten. Rund 50 Beschäftigte haben deshalb am 9. Dezember vor dem Verlagsgebäude der Axel Springer AG in Berlin demonstriert. Sie arbeiten bisher noch für die Leiharbeitsfirma Stark Holding GmbH im Spandauer Druckhaus der Axel Springer AG. Ab dem 1. März 2014 übernimmt das Unternehmen Tabel den Werkvertrag, den bisher die Stark Holding GmbH für Springer ausführte. Die rund 220 Stark-Beschäftigten befürchten, dass nicht alle von ihnen übernommen werden und Tabel nicht bereit ist, die erkämpften Löhne zu zahlen.

Bereits jetzt ist die nicht tarifgebundene Tabel Prozessdienste GmbH mit rund 35 Beschäftigten im Axel Springer Druckhaus Spandau tätig. Die dortigen Tabel-Beschäftigten haben keinen Betriebsrat und werden deutlich schlechter bezahlt, als es der mit Stark abgeschlossene Tarifvertrag vorsieht. Deshalb ist davon auszugehen, dass die jetzigen Stark-Beschäftigten zukünftig nur rund 7,50 Euro Stundenlohn bei Tabel erhalten werden. Nach Auffassung von ver.di handelt es sich bei dem beabsichtigten Wechsel des Dienstleisters von der Stark GmbH zu einem Unternehmen der Tabel-Gruppe aber um einen Betriebsübergang nach Paragraph 613a BGB. Danach müsste Tabel die bestehenden Tarifverträge übernehmen.

red

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