Als "einzigartigen Vertrag in der Sparkassen-Landschaft", bezeichnet Christoph Meister, ver.di-Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen, den zwischen der Gewerkschaft und der Sparkasse Hannover ausgehandelten Haustarifvertrag, mit dem die Bedingungen für einen geplanten Stellenabbau geregelt werden.

Das Kreditinstitut plant den Abbau von 200 Arbeitsplätzen bis zum Jahre 2015. Im Gegenzug gibt die Sparkasse den Kolleginnen und Kollegen eine längerfristige Beschäftigungsgarantie und verzichtet auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2019. Der Stellenabbau sei wegen eines durch Internet und Niedrigzinsphase veränderten Kundenverhaltens notwendig, so Vorstandschef Walter Kleine. Die Sparkasse hat derzeit rund 2300 Beschäftigte, die sich 1900 Vollzeitstellen teilen. Der Stellenabbau soll durch das Erreichen der Altersgrenze wie auch durch Aufhebungsverträge mit Abfindungen geregelt werden. In den kommenden drei Jahren werden rund 80 Beschäftigte altersbedingt ausscheiden.

"Niemand soll die Sparkasse gegen seinen Willen verlassen müssen", das war ver.di vor allem wichtig. "Wir achten darauf, dass die Freiwilligkeit gelebt wird", so ver.di-Sekretär Meister. Der Tarifvertrag enthält zudem die Möglichkeit für die Beschäftigten, bis zu 22 zusätzliche Urlaubstage zu nehmen und dafür auf einen Teil des Gehalts zu verzichten. Die Abfindungsangebote seien so gut, dass viele ernsthaft darüber nachdenken. Bei der Informationsveranstaltung für die Beschäftigten stellte der Vorstand nochmals klar, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen geben werde.