Portugal - Am Nationalen Aktionstag am 7. März sind in der Hauptstadt Lissabon, in Porto und zehn weiteren portugiesischen Städten Tausende Menschen für einen politischen Richtungswechsel auf die Straße gegangen. Sie folgten einem Aufruf der größten Gewerkschaftszentrale CGTP-Intersindical unter der Losung: "Mit rechter Politik brechen - eine linke und souveräne Alternative schaffen." Die Demonstrierenden protestierten gegen prekäre Beschäftigung und forderten eine allgemeine Lohnerhöhung und kürzere Arbeitszeiten. Auf der zentralen Kundgebung in Lissabon betonte Gewerkschaftsführer Arménio Carlos, Portugal befinde sich nach wie vor "in einer dramatischen Situation". Die während der vergangenen Jahrzehnte verfolgte Politik habe das Land den Interessen des Großkapitals unterworfen. Sie habe strategische Bereiche der Wirtschaft unterminiert und mittels Privatisierungen den Sozialstaat ausgehöhlt, so der Gewerkschafter. Dass Portugal nicht mehr im Hilfsprogramm der Troika sei, bedeute nicht das Ende äußerer Einmischung und des fortgesetzten Sozialabbaus.


Aktionstag für Demokratie und Arbeitsrechte

Brasilien - Gewerkschaften und soziale Organisationen haben Mitte März an vielen Orten in Brasilien Demonstrationen veranstaltet. Im Mittelpunkt des Aktionstages standen die Verteidigung der Demokratie und der Rechte der Beschäftigten, die Forderung nach einer Politikreform und nach dem Erhalt des brasilianischen Ölmultis Petrobras. Das Unternehmen, so die Forderung der Demonstrierenden, dürfe nicht in die Hände ausländischer Konzerne geraten. Zugleich forderten sie die Aufklärung der Korruptionsskandale bei Petrobras. Allein in São Paulo, der größten brasilianischen Metropole,folgten Zehntausende dem Aufruf, dem sich auch die Gewerkschaftszentrale CUT, die Ölarbeitergewerkschaft FUP, die Landlosenbewegung MST und die Nationale Studentenunion UNE angeschlossen hatten. Die Teilnehmer/innen protestierten gegen Gesetzesvorlagen, die den Zugang zur Arbeitslosenversicherung erschweren, und gegen weitere Angriffe auf erkämpfte Rechte der Beschäftigten. Nötig sei eine Politikreform, die "ein für alle Mal Schluss macht mit der Unternehmerfinanzierung von Wahlkampagnen der Parteien", hieß es im Manifest des Aktionstages.


Aktive Gewerkschafterin von Fluggesellschaft gekündigt

Ecuador - Nachdem sie viele ihrer Kolleg/innen erfolgreich in der Gewerkschaft organisiert hatte, wurde die Flugbegleiterin und Gewerkschaftsfunktionärin Jimena Lopez entlassen. Gegen diesen Angriff auf die Arbeit der Gewerkschaften durch die Fluggesellschaft LAN Ecuador, Teil der LATAM Airlines Holding, protestierten am 8. März, dem Internationalen Frauentag, Beschäftigte von Verkehrsunternehmen aus vielen Ländern. Sie fordern die sofortige Wiedereinstellung und Weiterbeschäftigung von Jimena Lopez. Labourstart hat eine Kampagne für sie initiiert:

www.labourstartcampaigns.net


Intensivere Zusammenarbeit zwischen Histadrut und DGB

Israel - Der israelische Gewerkschaftsverband Histadrut und der DGB haben bei einem Festakt in Tel Aviv vereinbart, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren. Im Mittelpunkt sollen die Jugendarbeit, die Kooperation zwischen Bezirken und Vorständen und die Arbeit von Gewerkschaften in Zukunftsbranchen stehen. "Was uns verbindet, ist die Sorge für das Wohl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über Grenzen hinweg", sagte der neue Histadrut-Vorsitzende Avi Nissenkorn. "Wir Gewerkschaften stehen für gemeinsame Werte und Ziele wie Solidarität und Gerechtigkeit." Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann betonte die Verantwortung der Gewerkschaften, jeder Form von Antisemitismus und Rassismus entgegenzutreten.