Ausgabe 05/2015
Kurznachrichten
Streik an Sachsens Landesbühnen
Sachsen - Nach mehr als 20-jähriger Zugehörigkeit zum Tarifvertrag der Länder, TV-L, stehen Kolleg/innen der Landesbühnen Sachsen in Radebeul bei Dresden jetzt ohne Tarifvertrag da. Im Jahre 2012 waren die Bühnen von einem Staatsbetrieb in eine GmbH umgewandelt worden. Das Orchester wurde ausgegliedert, der Tarifvertrag für die Musiker hatte mit Abstrichen weiter Bestand. Anders sieht es für die 70 Beschäftigten in den Werkstätten, der Verwaltung und der Technik aus. Ihnen wurde die Bindung an den TV-L nicht zugebilligt. Seit dem 4. Mai befinden sie sich deshalb im Streik, nachdem es in acht Verhandlungen nicht gelungen war, die Geschäftsführung zur Rückkehr in den TV-L zu bewegen.
ver.di fordert Altersteilzeit statt Entlassung
Hessen - Rund 100 Beschäftigte der Frühschicht des Papierverarbeitungsbetriebs STI in Grebenhain (Vogelsbergkreis) haben Mitte Juni die Arbeit niedergelegt. Sie fordern einen Tarifvertrag zur Regelung von Altersteilzeit. Hintergrund ist der geplante Stellenabbau. Die Geschäftsführung will Teile der Produktion in Grebenhain schließen und mehr als 100 Stellen streichen. Betroffen sind Arbeitsplätze im Bereich des Drucks und der Weiterverarbeitung. Klebearbeiten sollen nach Tschechien verlagert, Druckaufträge im STI-Werk in Lauterbach erledigt werden. Altersteilzeit sieht ver.di als einen Baustein bei den Bemühungen, Entlassungen zu vermeiden.
Hängepartie im Einzelhandel: Angebot "unzureichend"
Niedersachsen-Bremen - Gleich in der ersten Verhandlungsrunde über tarifliche Gehaltserhöhungen für die 350.000 Beschäftigten im niedersächsischen und bremischen Einzelhandel haben die Arbeitgeber ein Angebot vorgelegt: Nach einem Nullmonat soll es 1,5 Prozent mehr Entgelt geben. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 21 Monate betragen - für ver.di-Verhandlungsführerin Sabine Gatz ist das "völlig unzureichend". Wer die Beschäftigten "mit lediglich 22 Cent pro Stunde abspeisen will, der hat offenbar kein Verständnis für die finanzielle Lage des eigenen Personals", sagt sie. In einer Beschäftigtenbefragung hatten 44 Prozent angegeben, dass ihr Arbeitseinkommen nicht ausreiche. 51 Prozent erklärten, dass sie mit ihrem Einkommen "gerade so" über die Runden kämen.
Dass Auschwitz nie wieder sei!
Hamburg - Unter dem unmissverständlichen Motto "Dass Auschwitz nie wieder sei!", fuhren vom 17. bis 21. Juni 1000 Jugendliche aus dem ganzen Bundesgebiet in das ehemalige Vernichtungslager der Nationalsozialisten, das heute eine Gedenkstätte ist. Diverse Jugendverbände - unter ihnen auch eine israelische Delegation - nahmen an der fünftägigen Fahrt nach Krakau teil. Unter den Teilnehmenden waren auch viele junge Gewerkschafter/innen aus Hamburg. Ein sehr bewegender Moment für viele Teilnehmende war die Begegnung mit Esther Bejarano in einer Schule in Oświęcim. Bejarano berichtete als Zeitzeugin und Auschwitz-Überlebende über die grausame Zeit im Lager. So blieb für viele die Gewissheit, dass das nie wieder geschehen darf.
Erwerbslose informieren sich über Regelbedarfe
Berlin - Das Thema "Regelbedarfe und die Übernahme der gesamten Miete - womit müssen Erwerbslose künftig rechnen?" steht im Mittelpunkt der nächsten Mitgliederversammlung, zu der die Erwerbslosengruppe im ver.di-Bezirk Berlin einlädt: 22. Oktober 2015, 16 Uhr, ver.di-Haus, Köpenicker Straße 30, 10179 Berlin, Raum 6.06. Außerdem sind Nachwahlen zum Bezirkserwerbslosenausschuss geplant, der auch seinen Arbeitsbericht zur Diskussion stellt.