Ferhat Kirmizi

Über den Arbeitskampf bei Giesecke & Devrient in diesem Jahr berichteten wir in ver.di publik mehrmals. Die Kolleginnen und Kollegen in der Münchner Gelddruckerei haben einen langen, fast aussichtslosen Kampf geführt und doch am Ende einen achtbaren Erfolg erzielt, obwohl sie einen Stellenabbau nicht verhindern konnten. Nach 35 Streiktagen wurde schließlich in der Einigungsstelle ein Sozialplan zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber abgeschlossen. Dazu ein Gespräch mit dem Kollegen Ferhat Kirmizi, der sich im Streik besonders engagiert hat.

ver.di publik – Hat sich der lange Kampf der Kolleginnen und Kollegen bei der Gelddruckerei Giesecke & Devrient am Ende gelohnt?

FERHAT KIRMIZI – In dem Kampf ging es auch um das gewerkschaftliche Selbstverständnis. Bei dem "Tarifvertragl", das herausgekommen ist, hat sich der Kampf auf jeden Fall gelohnt.

ver.di publik – Wart Ihr mit der Unterstützung durch ver.di zufrieden?

KIRMIZI – Die Unterstützung war unbeschreiblich. Während dieses langen Arbeitskampfes war immer spürbar, dass und wie die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen von ver.di mit Leib und Seele bei und hinter uns gestanden sind. Ohne die ver.di-Kollegen hätten wir es nicht geschafft!

ver.di publik – Und wie verhielt es sich mit der gewerkschaftlichen Solidarität unter den Kolleginnen und Kollegen im Betrieb?

KIRMIZI – Auch diese Solidarität war unbeschreiblich. Da gab es Menschen, die auf einmal "vom Himmel gefallen sind" und die Reihen geschlossen haben. Bei diesem Arbeitskampf habe ich ganz viele tolle Menschen kennen- und schätzengelernt.

ver.di publik – Wie geht es für dich persönlich weiter?

KIRMIZI – Nach dem langen Kampf habe ich inzwischen meine Arbeit bei G&D aufgegeben und eine neue Arbeit aufgenommen.

ver.di publik – Hast Du eine Botschaft an die Kolleginnen und Kollegen?

KIRMIZI – Frei nach Bert Brecht: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!"

Interview: Ertunç Eren