Alle zwei Jahre untersuchen Forscher der Universität Leipzig, wie sich autoritäre und rechtsextreme Einstellungen in Deutschland entwickeln. Trotz Pegida und AfD stellen sie bei der jüngst vorgelegten Erhebung für 2016 keinen Anstieg des Anteils der Personen mit einem geschlossenen rechtsextremen Weltbild fest. Allerdings gab es bei einzelnen Einstellungen eine erkennbare Zunahme, dazu zählen die Befürwortung einer rechtsautoritären Diktatur, Chauvinismus und Ausländerfeindlichkeit. Diese hätten insbesondere in Westdeutschland stark zugenommen, liegen allerdings unter dem Niveau von 2012. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Zahl der Personen mit rechtsextremen Einstellungen nicht gewachsen sei, sie seien allerdings lauter geworden. Pegida und AfD bieten ihnen ein Forum.hla

Oliver Decker, Johannes Kiess, Elmar Brähler (Hg.): Die enthemmte Mitte, Psychosozial-Verlag, Gießen, 249 S., 19,90 €, ISBN 978-3837926309.

Die Studie kann u. a. bei der Otto- Brenner-Stiftung, die sie neben der Heinrich-Böll- und der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert hat, heruntergeladen werden:

www.otto-brenner-stiftung.de