Beschäftigte, die ihr niedriges Gehalt mit Arbeitslosengeld II aufstocken müssen, haben meist viele Fragen: Wie sieht es mit Sperrzeiten aus? Wie viel wird aufgestockt? Was ist beim Übergang von Hartz IV in die Altersrente zu beachten? – Um diese und weitere Fragen zu klären, bietet ver.di ihren Mitgliedern zwei spezielle Online-Beratungen an, eine für Erwerbslose und eine für Aufstocker/innen.

Antworten auf die häufigsten Fragen sind bereits auf den ver.di-Seiten hinterlegt. Doch wer spezielle Fragen hat, kann sie per E-Mail stellen und bekommt innerhalb von zehn Tagen eine Antwort. Diesen Service garantiert ein Team von acht ehrenamtlichen Berater/innen. Der Bedarf ist groß: Immerhin 4.987 Fragen hat das Team seit der Gründung der Online-Beratung im Jahr 2004 bis Ende November 2015 bearbeitet; mit anschließenden Nachfragen waren es sogar 6.035 Beratungen. Das macht statistisch gesehen 1,47 Beratungen pro Tag.

„Die Beratung ist komplexer geworden“, sagt Heinz Georg von Wensiersky, einer der beiden Sprecher des ver.di-Bundeserwerbslosenausschusses. Er arbeitet seit vielen Jahren selbst bei dem Online-Service mit. Fragen zu Themen rund um das Sozialgesetzbuch III, also zum Arbeitslosengeld, haben in den letzten Jahren zwar abgenommen, doch bei allem, was der Volksmund unter Hartz IV zusammenfasst, und was im Sozialgesetzbuch II geregelt ist, sei der Bedarf weiterhin hoch.

Schnell im Netz

Das Modell der E-Mail-Beratung sei von ver.di bewusst gewählt worden, weil die Gewerkschaft keine persönliche Beratung in Lebensfragen leisten könne, erläutert Bernhard Jirku das Verfahren. Er hat viele Jahre den Bereich Erwerbslosenpolitik beim ver.di-Bundesvorstand geleitet. Ans Netz ging die Online-Beratung am 16. August 2004, kurz bevor die Arbeitslosen- und Sozialhilfe vom Gesetzgeber zusammengelegt wurden. Doch schon ein Jahr zuvor, bei den ersten Diskussionen um die Reformen, war den Erwerbslosen in ver.di klar, dass es kompliziert werden und erhöhter Beratungsbedarf die Folge sein würde.

Da schriftlich geantwortet wird, müssen die Auskünfte rechtssicher sein. Häufig gehen die Fragesteller mit der Antwort direkt in die Jobcenter. Heinz Georg von Wensiersky arbeitet dabei mit Fachbüchern und juristischen Kommentaren, viel hilft ihm aber auch seine langjährige Erfahrung. Und die Rückmeldungen, die das Team bekommt, sind durchweg positiv.

Stellen die Berater/innen fest, dass Rechtsschutz nötig ist oder eine intensivere persönliche Beratung vor Ort, dann vermitteln sie die Betroffenen weiter an die zuständigen örtlichen ver.di-Geschäftsstellen, den gewerkschaftlichen Rechtsschutz oder die Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen.Hier geht es zur Online-Beratung:www.verdi-erwerbslosenberatung.dewww.verdi-aufstockerberatung.de