Ausgabe 01/2017
Kurznachrichten
Juristischer Sieg für Mumia Abu Jamal
USA - Der seit mehr als 35 Jahren inhaftierte Journalist Mumia Abu Jamal hat einen lebenswichtigen juristischen Erfolg errungen: Seine schwere Hepatitis-Erkrankung wird behandelt, er erhält ein neues Medikament mit einer Heilungschance von 95 Prozent. Menschenrechtsaktivisten in den USA sprechen von einem bahnbrechenden juristischen Urteil. Die Gerichtsentscheidung gibt auch anderen Erkrankten in den US-Gefängnissen Hoffnung. Wegen der hohen Kosten hatte die Gefängnisleitung sich bisher geweigert, das neue Medikament in die Therapie einzubeziehen. Die internationale Solidaritätsbewegung hat Mumia Abu Jamal, der Ehrenmitglied von ver.di ist, auch diesmal unterstützt. Er war 1982 in einem Indizienprozess des Mordes an einem Polizisten schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt worden. Das Todesurteil musste aufgehoben werden, einen neuen Prozess lehnen die US-Behörden bisher ab. https://mmm.verdi.de/internationales
Arbeitslosenzahlen steigen weiter
Brasilien - Die Erwerbslosenquote in Brasilien ist in dem fünftgrößten Staat der Erde abermals gestiegen. Ende November 2016 erreichte sie 11,9 Prozent. Rund 12,1 Millionen Menschen sind betroffen. Damit sind 100.000 Menschen mehr erwerbslos als im Quartal zuvor, wie das Lateinamerika-Portal amerika21 berichtet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet das Land drei Millionen Arbeitslose mehr. Gewerkschaften und linke Parteien machen die Sparmaßnahmen der derzeitigen Regierung für den Anstieg verantwortlich.
Solidarität mit Textilarbeiter/innen
Bangladesch - ver.di solidarisiert sich mit dem Streik von hunderttausenden Textilarbeiter/innen, der im Dezember begann. Rund 200.000 Beschäftigte wurden inzwischen ausgesperrt und mindestens 11 Gewerkschafterinnen inhaftiert. ver.di fordert das Ende der Repressionen und unterstützt die Online-Petition internationaler Gewerkschaftsdachverbände.
Bildung für junge Afrikaner/innen
Einer von 20 Lernplätzen
Kenia - Unter dem Motto „Bleiben können statt flüchten müssen“ engagiert sich der frühere ver.di-Sekretär Jörg-Dieter Bischke-Pergande in der Initiative „In Our Own Quiet Way“, die in Kenia Entwicklungsprojekte verantwortet. Zentrales Vorhaben ist ein Waisenhaus für circa 50 ehemalige Straßenkinder. Im November 2016 konnte dank zahlreicher Spenden, auch von Leser/innen der ver.di publik, das „Bildungshaus“ fertiggestellt werden. Dort erhalten Jugendliche aus dem Waisenhaus und der Umgebung Grundkenntnisse im Schneidern, Schreinern, in Elektrotechnik und IT-Anwendungen. Für Schneiderei und Schreinerei wurden Nähmaschinen und Multifunktionswerkzeuge gekauft, im IT-Bereich gebrauchte Computer installiert. Anleitungen bekommen die jungen Leute von Praktikern aus örtlichen Handwerks- und Dienstleistungsbetrieben. Insgesamt wurden 20 Lern- und Anlernplätze eingerichtet. „Nun muss der Betrieb des Bildungshauses dauerhaft finanziert werden“, sagt Bischke-Pergande. Die Initiative bittet um weitere Spenden.
Spendenkonto: RaiffeisenbankAschaffenburg, Stichwort: publikIBAN: DE65 7956 2514 0000 1861 98