Die Ausgezeichneten von H&M

"Spitze Nadel" für H&M-Gesamtbetriebsrat

Preisverleihung - Das INKOTA-Netzwerk (Berlin) und die gemeinnützige Gesellschaft cum ratione (Paderborn) haben am 4. Juli den Aktionspreis Spitze Nadel an den Gesamtbetriebsrat von H&M und die Weltläden der Region Iller-Lech verliehen. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis würdigt Initiativen, die mit innovativen Aktionen auf Missstände in der globalen Textil-, Schuh- und Lederindustrie aufmerksam machen und sich für die Menschenrechte bei der Arbeit einsetzen. Der Gesamtbetriebsrat von H&M bekam die Auszeichnung in der Kategorie Politische Schlagkraft für seine Aktion Stopp! Union-Busting! Er hatte Ende vorigen Jahres eine Solidaritätsaktion für entlassene und inhaftierte Textilarbeiter/innen in Bangladesch gestartet, die sich für höhere Löhne eingesetzt hatten. Gemeinsam mit einer internationalen Solidaritätskampagne konnte er die Freilassung der Inhaftierten durchsetzen. Saskia Stock, die Vorsitzende des Gremiums, kündigte an, das Preisgeld für Projekte eines unabhängigen Bildungswerks in Asien einzusetzen.


Für bessere Arbeitsbedingungen bei Zulieferern

Indien und Bangladesch - ver.di und Vertreter/innen der Garment and Textile Worker Union (GATWU) aus Indien und der National Garment Worker Federation (NGWF) aus Bangladesch haben auf einem Treffen Ende Juni in Berlin erklärt, Modekonzerne wie H&M stünden in der Pflicht, bei ihren Zulieferern für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen. H&M ist nicht das einzige Unternehmen, bei dessen Zulieferern grundlegende Arbeits- und Menschenrechte missachtet werden. Aber es ist ein Unternehmen, bei dem aktive Gewerkschafter über Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten, um Gewerkschaftsstrukturen bei den Zulieferern aufzubauen. Ein Forderungspapier, das auch von der H&M-Betriebsräteversammlung und dem gewerkschaftlichen Arbeitskreis Junge Mode mit ver.di-Aktiven von H&M, Zara, Primark und Esprit getragen wird, wurde an die Geschäftsführung von H&M übergeben. Entsprechende Aktivitäten bei anderen Unternehmen werden folgen. Die Gewerkschafter/innen aus Indien und Bangladesch berichteten u. a. von Niedriglöhnen, willkürlichen Entlassungen, fehlender Arbeitssicherheit und tätlichen Angriffen auf Beschäftigte.


Initiative für mehr Schutz von Journalisten

Pressefreiheit - Weltweit steht die Pressefreiheit unter Druck. Für 2016 zählt die Organisation "Reporter ohne Grenzen" 78 ermordete Medienschaffende. Hunderte Journalist/innen sitzen weltweit in Haft oder werden wegen ihrer beruflichen Arbeit bedroht. ver.di hat deshalb den Vorstoß der Fraktionen von SPD, CDU und der Grünen begrüßt, sich bei den Vereinten Nationen für die Einrichtung eines UN-Sonderbeauftragten zum Schutz von Journalist/innen einzusetzen. "Ein Sonderbeauftragter kann mehr Druck und Aufmerksamkeit entfalten, damit die UN-Mitgliedsstaaten ihren völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von Journalisten gerecht werden", sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Der Antrag betone, dass der Schutz der Kommunikationsfreiheit auch die Beschaffung von Informationen umfassen müsse. Es gehe auch darum, zu Hause die Pressefreiheit zu stärken.