Mehrheit für Bürgerversicherung

Umfrage – Durch eine Bürgerversicherung wären alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland über die gesetzliche Krankenversicherung versichert. Die bisherige Zweiteilung in private und gesetzliche Krankenversicherung würde abgeschafft. Die Mehrheit der Deutschen (61 Prozent) ist der Einführung einer solchen Bürgerversicherung gegenüber positiv eingestellt, so das Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Über die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) empfindet laut YouGov das Gesundheitssystem in Deutschland als ungerecht. Insbesondere Geringverdiener mit einem Einkommen von weniger als 1.500 Euro netto monatlich nehmen Ungerechtigkeiten im Gesundheitssystem wahr (53 Prozent), während 58 Prozent der Gutverdiener (mehr als 3.500 Euro im Monat) dies nicht tun. Über zwei Drittel aller Befragten (69 Prozent) stimmen der Aussage zu: „Es ist gerecht, wenn die, die mehr verdienen, die Gesundheitsversorgung derjenigen mitbezahlen, die weniger verdienen.“ Im Gegensatz dazu lehnen drei von fünf Befragten (56 Prozent) die Aussage ab, dass diejenigen, die mehr in die Kasse einzahlen, auch mehr bekommen sollten.


Wieder mehr Spenderausweise

Organspende – Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter 4.001 Bundesbürgern im Alter von 14 bis 75 Jahren besitzen immer mehr Menschen in Deutschland einen Organspendeausweis. Der Anteil stieg von 22 Prozent im Jahr 2012 auf derzeit 36 Prozent. Die Zahl der tatsächlichen Organspenden sank hingegen seit 2012 um 9,5 Prozent auf 2.594 Spenden. 797 Personen spendeten 2017 ein Organ, 60 Spender weniger als im Vorjahr. Das ist der niedrigste Stand seit 20 Jahren.


Antibiotika-Resistenz ernste Gefahr

Studie – Laut einer Erhebung der Freien Universität Berlin und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) herrscht unter Forschern weltweit große Einigkeit, dass Antibiotika-Resistenzen eine ernsthafte Gesundheitsgefährdung darstellen. Die Zahl der Todesfälle lasse sich aber nicht verlässlich angeben. Markus Lehmkuhl, Professor für Wissenschaftskommunikation in digitalen Medien, hat insgesamt 375 Forscherinnen und Forscher weltweit für seine Erhebung online befragt. Alle Wissenschaftler hatten in den vergangenen drei Jahren einschlägige Studien in internationalen Fachzeitschriften zum Thema veröffentlicht. Einig sind sich diese Wissenschaftler, dass Gegenmaßnahmen dringend erforderlich sind. 98,4 Prozent der Befragten befürchten ernste oder sehr ernste Konsequenzen, sollte nichts gegen die Ausbreitung resistenter Erreger unternommen werden. Die beiden sinnvollsten Maßnahmen sind aus Sicht der Experten: Den Verbrauch von Antibiotika in der Medizin zu reduzieren und die Hygiene in Kliniken zu verbessern. Darüber hinaus müssten der Einsatz von Antibiotika in der Nutztierhaltung verringert, Impfstoffe, alternative Therapien und neue Wirkstoffe gegen resistente Bakterien entwickelt werden.


Tod durch Umweltverschmutzung

Analyse – Plastikmüll, dreckiges Wasser, belastete Luft: Weltweit sterben laut den Vereinten Nationen (UNO) jährlich 12,6 Millionen Menschen, die etwa ein Viertel aller jährlichen Tode ausmachen, an den Folgen von Umweltverschmutzung. Wie viele Menschen tatsächlich unmittelbar an den Folgen einer verpesteten Umwelt sterben, lässt sich nicht genau feststellen. Laut einer weltweiten Analyse der UNO verkürzt Umweltverschmutzung jedes sechste Leben. Todesursachen sind den Untersuchungen nach vor allem Herzerkrankungen, Schlaganfälle und Lungenleiden.


MC Yogi hiphopt Mantras

Singen befreit

Film & Verlosung – „Wenn alle Übungen wie Milch sind, dann ist das Mantra der Kern des Übens, wie die Butter, die wir abschöpfen“, sagt der tibetische Lama Gyurme. Seine tiefe Stimme, mit der er buddhistische Mantras singt, meist eine immer gleiche Abfolge von Worten,ist schon auf etliche Musik-CDs gepresst. Auf dem Streamingdienst Spotify wird er als Künstler geführt. In dem Dokumentarfilm „Mantra – Sounds into Silence“, der gerade in den Kinos läuft, steht der Lama für die Quelle dieser Art des Singens, das inzwischen die ganze Welt erobert, selbst Russland, ein Land, in dem alle Andersgläubigen schnell in die Kategorie staatsfeindlich rutschen. Man muss nicht spirituell veranlagt sein, um an diesem einfühlsamen Film über das gemeinsame Singen großen Gefallen zu finden. Er zeigt, was Singen vermag: entspannen, beruhigen, heilen. Ein Insasse des Gefängnisses San Quentin in den USA sagt: „Es gibt mir große Freiheit. Und das hier drinnen!“ MC Yogi sagt, Yoga und Mantras haben ihm das Leben gerettet. Heute füllt er Hallen mit gehiphopten Mantras.

Wir verlosen 5x das Buch „Mantra“ mit CD (arkana-Verlag) von Deva Premal & Miten, die auch Teil des Films sind. Schreiben Sie uns, was Sie gern singen, an: ver.di publik, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin


Das raubt uns den Schlaf

Zeitumstellung – Zweimal im Jahr macht uns die Umstellung auf die Sommer- bzw. Winterzeit zu schaffen. Vor allem im Frühjahr ist die Umstellung problematisch: Dem Körper wird sozusagen eine Stunde Schlaf gestohlen. Wer zum Beispiel um sechs Uhr aufstehen muss, steht nun eigentlich um fünf Uhr auf. Das ist der Körper nicht gewohnt, weil der Schlaf eine Stunde weniger lange gedauert hat. Die Folgen sind Müdigkeit, schlechtere Konzentrationsfähigkeit und vor allem Schlafprobleme. Inzwischen beschäftigt sich auch das EU-Parlament mit dem Thema. Die Abgeordneten haben die EU-Kommission aufgefordert, Vor- und Nachteile zu untersuchen und die Zeitumstellung gegebenenfalls abzuschaffen. Die Idee, Strom zu sparen, die zur Einführung der Sommerzeit im Jahr 1980 führte, ist nicht aufgegangen. Der Stromverbrauch am Abend sinkt durch die Sommerzeit zwar – aber nur in geringem Maße. Dem steht gegenüber, dass am Morgen mehr geheizt wird, weil die Menschen früher aufstehen.


Fastfood schadet Immunsystem

Ernährung – In den letzten Jahrhunderten ist die Lebenserwartung in den westlichen Ländern stetig gestiegen. Dieser Trend wird nun erstmalig durchbrochen: Wer heute geboren wird, wird im Schnitt vermutlich kürzer leben als seine Eltern. Falsches Essen und zu wenig Bewegung dürften daran einen entscheidenden Anteil haben. Auf fett- und kalorienreiche Kost reagiert das Immunsystem nämlich ähnlich wie auf eine bakterielle Infektion. Das zeigt eine Studie unter Federführung der Universität Bonn. Ungesundes Essen scheint die Körperabwehr zudem langfristig aggressiver zu machen. Auch lange nach der Umstellung auf gesunde Kost kommt es immer noch schneller zu Entzündungen. Diese fördern direkt die Entstehung von Arteriosklerose und Diabetes. „Wir wissen erst seit kurzem, dass das angeborene Immunsystem über ein Gedächtnis verfügt. Nach einer Infektion bleibt die Körperabwehr in einer Art Alarmzustand, um dann schneller auf einen neuen Angriff reagieren zu können“, so der Leiter des Instituts für angeborene Immunität der Universität Bonn.