Ausgabe 01/2019
Streik an der Feuertonne
Kämpferischer und erfolgreicher Jahresbeginn in der Geld- und Werttransportbranche
Bundesweit haben am Jahresanfang die Beschäftigten in der Geld- und Werttransportbranche gestreikt. Auch in Hamburg ging es rund: Mehr als ein Drittel der Beschäftigten der Hamburger Unternehmen Ziemann Sicherheit GmbH und Prosegur GmbH stand vor dem Tor. Denn nach fünf ergebnislosen Verhandlungsrunden hatten die Arbeitgeber nur ein Angebot vorgelegt, das Heiko Hegger, Mitglied der ver.di-Bundestarifkommission für die Branche, als „mau“ bezeichnete. „Die Arbeitgeber suchen händeringend nach neuen Leuten, wollen aber für Qualifikationen nicht zahlen. Wer am Ende den Kopf hinhält, das sind wir. Aber sorry, nicht für 15,01 Euro Stundenlohn, denn das heißt Überstunden schieben, um die Familie ernähren zu können“, brachte Hegger die Stimmung unter den Beschäftigten auf den Punkt.
So kam es, dass trotz klirrender Kälte zahlreiche Beschäftigte am frühen Morgen des 2. Januars an der Feuertonne standen. Die Stimmung war hervorragend, denn die Kolleg*innen, wussten, was sie erreichen wollten. Ihren Streik beendeten sie erst, als die Verhandlungen zwei Tage später zu einem Ergebnis geführt hatten. Für Hamburg ist ab dem 1. Februar eine Erhöhung der Löhne für den mobilen Bereich um 5,93 Prozent vorgesehen und zum 1. Januar 2020 eine weitere Steigerung um 5,69 Prozent. Die Löhne in der Geldbearbeitung sollen im ersten Schritt um 6,84 Prozent und ab dem 1. Januar 2020 um weitere 6,84 Prozent steigen.
Mit ihrer hohen Streikbereitschaft und großer Ausdauer haben sich die Kolleg*innen dieses Ergebnis erkämpft. Nun stimmen bis Ende Januar die Mitglieder der Branche darüber ab, ob sie das Ergebnis annehmen wollen.