Betriebs- und Personalrät*innen gegen Fremdenfeindlichkeit

50 Betriebs- und Personalrät*innen haben sich auf Einladung des Ortsvereins ver.di-Flughafenregion zu ihrer jährlichen Konferenz in Freising getroffen. Diesmal standen die Themen „Menschen aus verschiedenen Kulturen im Betrieb integrieren, aber wie?“ und „DSGVO (Datenschutzgrundverordnung)“ auf der Tagesordnung.

Zu der Frage, wie es gelingen kann, Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, oft mit kompliziertem Migrationshintergrund, in die hiesigen Betriebs- und Arbeitsverhältnisse zu integrieren, hat bei der Konferenz Hamado Dipama aus eigener Erfahrung berichtet. Er musste vor 17 Jahren aus Burkina Faso fliehen, weil er sich politisch engagiert hat. Er erzählte, wie es ist, in einem fremden Land keinen Sprachkurs genehmigt zu bekommen. Oder wie es sich anfühlt, wenn der Asylantrag abgelehnt wird.

Hamado Dipama hat niemals aufgegeben: Er brachte sich die Sprache mit Lernkursen selbst bei. Er fand dann eine Arbeit bei der Post Freising im Briefverteilzentrum und blieb dort acht Jahre lang. Heute arbeitet er für „Agaby“, eine Organisation, die sich für Antirassismus und in der Antidiskriminierungsarbeit engagiert. Dipama hat mittlerweile eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung.

Mit diesem Tagesordnungspunkt der Konferenz setzten die Teilnehmer*innen auch ein symbolisches Zeichen gegen die um sich greifende Fremdenfeindlichkeit hierzulande.

Das zweite Thema, die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), klang erst mal recht theoretisch. Doch Rechtsanwältin Anna Bauer informierte eingehend darüber, wann und wo in Betrieben und Dienststellen Daten gesammelt werden dürfen und wann nicht. Wenn ja, dann ist es Aufgabe der Betriebs- und Personalratsgremien, beim Arbeitgeber nach dem Grund zu fragen, Zeitrahmen festzulegen und darauf zu achten, dass die Daten auch wieder gelöscht werden, wenn die Aufgabe erledigt ist.

Nach dieser Konferenz fühlten sich die Teilnehmer*innen jedenfalls für ihre vielen unterschiedlichen Aufgaben nochmals besser gerüstet und können sich weiter erfolgreich um gut gestaltete Arbeitsplätze und um faire Arbeitsbedingungen für alle kümmern.