Ausgabe 05/2019
Bisherige Vorgaben nicht unterschreiten
Nicht nur in der Kranken- und Altenpflege herrscht Personalmangel. Auch die Beschäftigten der Psychiatrie und Psychosomatik brauchen dringend Entlastung. Am 10. September wird ver.di daher mit einem bundesweiten Aktionstag darauf aufmerksam machen, wie eng Personalausstattung und Versorgungsqualität auch in psychiatrischen Krankenhäusern zusammenhängen. Im Rahmen des Aktionstages werden zudem die Ergebnisse des sogenannten Versorgungsbarometers veröffentlicht. Von Juli bis Mitte August dieses Jahres hat ver.di eine deutschlandweite Umfrage unter den Beschäftigten in den Betrieben sowie online durchgeführt. Es wurde erhoben, welche Versorgungsqualität mit der derzeitigen Personalausstattung nach der Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV) in den einzelnen Einrichtungen möglich ist.
Anlass ist die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) über neue Personalmindestvorgaben für die Psychiatrie. Diese sollen dann die bisherige PsychPV zum 1. Januar 2020 ablösen. Der Entwurf einer entsprechenden Richtlinie liegt nun vor. Er wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss der Krankenhäuser und Krankenkassen erarbeitet, die unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelten. Doch statt einem dringend notwendigen versorgungspolitischen Fortschritt droht eine Unterschreitung der bisherigen Vorgaben, was einer PsychPVMinus gleichkäme.
ver.di fordert verbindliche Regeln für eine Personalausstattung, mit der die Behandlung und Versorgung nach dem Bedarf der Patient*innen erfolgen kann und bei der die Beschäftigten selbst gesund bleiben: eine PsychPVPlus. Maren Skambraks