Ausgabe 02/2020
Kurzmeldungen
Hoffnung nach Schließung
Niedersachsen – Fast dreißig Jahre haben manche Mitarbeiter*innen des Smyths Toys Superstores in Wallenhorst bei Osnabrück gearbeitet. Aufgrund des auslaufenden Mietvertrags zum 31. Januar 2020 wurde die Filiale Ende 2019 geschlossen, die zuletzt 18 Beschäftigten haben ihre Arbeitsplätze verloren. Mit Unterstützung von ver.di und anwaltlicher Hilfe konnten ein Interessenausgleich und ein Sozialplan ausgehandelt werden, die den Verlust des Arbeitsplatzes sozial abmildern. "Die meisten Kolleginnen und Kollegen befinden sich aufgrund der teils jahrzehntelangen Zugehörigkeit zum Unternehmen noch in der jeweiligen erwirtschafteten Kündigungsfrist und starten nun mit neuen Bewerbungen. Zwei Kolleg*innen nehmen bereits an einer Umschulung teil, als Busfahrer und im Pflegedienst, und werden aller Voraussicht nach übernommen", sagt Kerstin Hoffmann, die ehemalige Betriebsratsvorsitzende der Smyths Toys-Filiale. Eine weitere Kollegin absolviere derzeit ein Praktikum im Krankenhaus, auch mit guten Chancen übernommen zu werden. "Die Beschäftigten haben aufgrund der noch guten Lage am derzeitigen Arbeitsmarkt sowie der Suche nach Fachkräften reale Chancen sowie Perspektiven und werden, wenn auch vielleicht in einer anderen Branche, ihrer Gewerkschaft weiterhin treu bleiben", hofft der zuständige Betreuungssekretär Maiko Schulz.
Da ist's geflutscht beim Rundfunk
Hessen – Es war ein kleines Beben in den sozialen Netzwerken: wackelige Handyfilme zeigten den ersten Streik in der Geschichte des Hessischen Rundfunks, kurz hr. Durch die legendäre Goldhalle zogen gut 250 Menschen in neongelben Westen und mit Trillerpfeifen, das Orchester spielte "Money, Money, Money" von Abba dazu. Das war am 3. Dezember vergangenen Jahres, unmittelbar vor der dritten Verhandlungsrunde im Sender. Beteiligt waren Beschäftigte aus Redaktion, Technik und Verwaltung. Der offizielle Facebook-Account des hr erwähnte diesen historischen Vorfall zwar nicht, dennoch muss er im Sender stark gewirkt haben. Denn in der vierten Verhandlungsrunde schlossen die Tarifparteien dann ab. Für die Festangestellten gibt es im Gesamtvolumen 7,3 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Ab dem 1.1.20 steigt das Gehalt um 2,6 Prozent, ab dem 1.10.2020 um weitere 1,6 Prozent und ein Jahr später, ab dem 1.10.2021 nochmal um 2 Prozent. Es gibt zwei Einmalzahlungen, 650 Euro zum 1. Januar 2020 und zum 1. Januar 2021 nochmals 500 Euro. Auszubildende erhalten 120 und Volontär*innen 250 Euro. Der Familienzuschlag wird um 12 Euro auf 140 Euro erhöht. Zudem konnten zwei zusätzliche freie Tage als Gesundheitstage vereinbart werden.
rundfunk.verdi.de/sender/hr, YouTube-Kanal "ver.di Senderverband hr"
Drei Abschlüsse
Stuttgart – Bei der Stuttgart Ground Services GmbH (SGS) erhalten die rund 340 Beschäftigten im Passagierservice-Bereich ab März 2020 bis zu 9,4 Prozent mehr Lohn. Damit hat ver.di Mitte Februar bei allen drei Bodenverkehrsanbietern am Stuttgarter Flughafen innerhalb von wenigen Wochen Lohnabschlüsse mit sehr kurzen Laufzeiten durchsetzen können. Insgesamt arbeiten 1.100 Beschäftigte bei der SGS, der Stuttgart Airport Ground Handling GmbH (SAG) und bei L.A.S. – Losch Airport Service.