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Solidarischer Protest vor der Zentrale des Vermieters in Stuttgartver.di Stuttgart

Bundesweit sollen Filialen der Galeria Karstadt Kaufhof geschlossen werden. Ende August zeigten sich Stuttgarter Beschäftigte solidarisch mit den Kolleg*innen der Hamburger Kaufhof-Filiale an der Mönckebergstraße. Sie soll Ende Oktober geschlossen werden. Etwa 180 Kolleg*innen, die dort arbeiten, werden dann ihre Jobs verlieren. "Vermieter dieser Hamburger Filiale ist die Württembergische Versicherung", erläutert Sidar Carman, zuständige Stuttgarter ver.di-Gewerkschaftssekretärin, den Hintergrund dieser Soli-Aktion. Eine Delegation von Betriebsräten und ver.di aus Baden-Württemberg und Hamburg überreichten dem Vorstand mehrere tausend in Hamburg gesammelte Unterschriften für den Erhalt der Hamburger Filiale.

Peter Zysik, stellvertretender Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Galeria Karstadt Kaufhof, sieht die Württembergische als Vermieter in der Verantwortung. "Der Vermieter ist gefordert, einen Beitrag für das Überleben seines langjährigen Mieters zu leisten", so Zysik. Insbesondere sei eine Investition in die notwendige Fassadensanierung erforderlich.

"An 5 Millionen Euro für die Werterhaltung des Gebäudes darf die Erhaltung eines Innenstadtkaufhauses in bester Lage und die Rettung von 180 Arbeitsplätzen nicht scheitern", so Bernhard Franke, der baden-württembergische ver.di-Landesfachbereichsleiter für den Handel, zu dieser Solidaritätsaktion.

Insgesamt sind in Baden-Württemberg noch drei weitere Standorte von Galeria Karstadt Kaufhof von der Schließung bedroht. Dabei handelt es sich um die Filialen in Göppingen, Bad Cannstatt und Mannheim; hinzu kommt noch die drohende Schließung der Stuttgarter Filiale von Karstadt Sports. Durch massiven Einsatz von ver.di, Vermieter*innen, Bürgermeister*innen und Kund*innen war es in den vergangenen Wochen gelungen, die Standorte und Arbeitsplätze in Singen und Leonberg zu retten.