Für Mieter*innen ist Stuttgart seit Jahren die teuerste Großstadt Deutschlands. Um fast 48 Prozent haben sich die Mieten seit 2009 verteuert, bei Neuvermietungen sogar um 72 Prozent. Das führt immer mehr zur Verdrängung von Menschen mit einem unteren bis mittleren Einkommen. Auch am Stadtrand oder im Umland sind die Mieten inzwischen nicht mehr bezahlbar. Immer mehr Geld geht für Miete, Heizung, Strom und andere Nebenkosten drauf. Gleichzeitig steigen die Preise für Lebensmittel, Sprit, VVS-Tickets und andere Ausgaben.

Im ganzen Land ist Wohnraum zum Spekulationsobjekt verkommen. Unsere Bedürfnisse werden den Profiten von Spekulanten untergeordnet.

Wessen Stadt?

Im sozialen Wohnungsbau hinkt ganz Baden-Württemberg seit Jahren hinterher. Gebaut werden Büros, Hotels, Einkaufstempel und Luxuswohnungen. Die städtische Wohnungsgesellschaft SWSG hat 2021 einen Gewinn von 23,4 Millionen Euro erzielt. Trotzdem hat die Mehrheit im Gemeinderat eine Mieterhöhung von bis 6 Prozent und bis 35 Euro zu Anfang Juli beschlossen. Statt auf kommunalen Flächen bezahlbare Wohnungen zu bauen, setzt die Stadt den Ausverkauf von Grundstücken an private Investoren fort.

Unsere Stadt!

Um den Schoettleplatz in Heslach herum kommen alle diese Wohnungsprobleme zusammen: spekulativer Leerstand, Verdrängung, Baubrachen, Modernisierungen zum Zwecke von Mietsteigerungen. Aber hier gibt es auch Gegenwehr. Die Initiative Schoettle-Areal kämpft für eine Nutzung der frei werdenden Büros des Statistischen Landesamt durch bezahlbare Wohnungen und soziale Einrichtungen.

Auch in Berlin hat im letzten Jahr eine Mehrheit der Wähler*innen für die Enteignung großer Immobilienkonzerne gestimmt. Das ist ein Erfolg der jahrelangen Anstrengungen der dortigen wohnungspolitischen Bewegung. Der Berliner Senat scheint bisher die Umsetzung dieses Vorhabens ausbremsen zu wollen, doch die Mieter*innen in Berlin wissen, dass sie den Druck auf der Straße aufrecht erhalten müssen, um Erfolg zu haben.

Deshalb demonstrieren am 26. März nicht nur in Stuttgart, sondern auch in Berlin und anderen Städten in ganz Europa Menschen zum Housing Action Day für bezahlbaren Wohnraum.

Kundgebung: Sa 26.03., 14 Uhr,

Erwin-Schoettle-Platz

Mehr Infos: Aktionsbündnis Recht auf Wohnen recht-auf-wohnen.de