Zu Beginn der Tarifrunde für die Beschäftigten bei der DAK-Gesundheit mag der ein oder andere Arbeitgeber sich ins Fäustchen gelacht haben: Ein Streik in den Pandemiezeiten, wie soll das funktionieren? Ein digitaler Streik war für alle Beteiligten Neuland.

Am Ende lachten ausschließlich die ver.di-Mitglieder. Sie hatten mit viel Kreativität die Tarifrunde zum Erfolg geführt. Ihr Erfolg ist beispielhaft, denn zu Beginn stand die Sorge im Raum, dass sich der Großteil der Mitarbeiter*innen im digitalen Raum verlieren würde. Viele Kolleg*innen befanden sich in der Streikphase im Homeoffice. Deshalb legte die Arbeitskampfleitung den Schwerpunkt auf die zentral wichtigen Bereiche der Telefonie und der EDV.

Vorteile für Mitglieder

Dank der Entschlossenheit und Solidarität der Streikwilligen sank die wichtige Kennzahl der Erreichbarkeit für Kund*innen von 90 auf zeitweise 65 Prozent. Der Arbeitgeber zeigte sich beeindruckt. Nach harten Verhandlungen lag dann ein Angebot auf dem Tisch. Neben guten Einmalzahlungen und Weihnachtsgeld wurden auch Lohnerhöhungen vereinbart. Das Highlight aus ver.di-Sicht sind die Mitgliedervorteilsregelungen.

"Der Abschluss war der erste in diesem Jahr im Bereich der Gesetzlichen Krankenkassen, und daher war es wichtig, erfolgreich zu sein. Selbstverständlich schauen die anderen Kassen auf das Tarifergebnis. Dieser gute Abschluss zeigt, dass kreative Warnstreikmaßnahmen möglich sind und Arbeitgeber beeindrucken", sagt Gabriela Schmidt, Mitglied der Verhandlungskommission.

94 Prozent stimmten dem sehr guten Abschluss in einer Mitgliederbefragung am Ende zu. Der digitale Streik brachte nicht nur ein sehr gutes Ergebnis – viele Beschäftigte traten gleich in ver.di ein.