Zahlreiche Städte und Kommunen im Norden planen für den 8. Mai eine Sonntagsöffnung. Der ver.di-Landesbezirksfachbereichsvorstand Handel hat hierzu eine klare Position und lehnt Sonntagsöffnungen nicht nur grundsätzlich ab, sondern stellt auch klar, dass sie besonders an Gedenk- und Wahltagen zu vermeiden sind. Und der 8. Mai ist ein besonderes Datum: der Tag des Gedenkens an das Ende des zweiten Weltkrieges. Am 8. Mai finden zudem die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein statt.

"Es erscheint geschichtsvergessen und vor dem Hintergrund der aktuellen Situation – in Europa wird wieder Krieg geführt – unpassend, am 8. Mai ein Shoppingevent zu organisieren", kritisiert Bert Stach, ver.di-Landesfachbereichsleiter Handel, die Öffnungspläne und führt aus, dass Beschäftigten im Handel zudem der Gang zur Wahlurne erschwert wird: "Politik lebt von Beteiligung und Wahlen sind in diesem Land auf Sonntage gelegt, damit Menschen wählen gehen können. Beschäftigten im Handel wird die Stimmabgabe durch Sonntagsöffnungen erschwert. Das ist ein bedenkliches Signal." Und: Ein Großteil der Beschäftigten im Handel sind Frauen. Für viele von ihnen sollte es am 8. Mai, dieses Jahr auch Muttertag, Wertschätzung statt Sonderschichten geben.

Es ist erfreulich, dass einige Städte, wie auch die Landeshauptstadt Kiel, die Öffnungspläne bereits wieder zurückgenommen haben. "Ich fordere alle Städte und Kommunen auf, von Sonntagsöffnungsplänen am 8. Mai Abstand zu nehmen. Der 8. Mai soll bleiben, was er ist: Gedenktag, Wahltag und Muttertag", stellt Bert Stach fest. ver.di Nord prüft, gegen die Sonntagsöffnungen am 8. Mai auch gerichtlich vorzugehen.