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Wieder im Betriebsrat – Alexander Klante und Zeliha TurulFoto: ver.di München

Eine der wichtigsten Regelungen im Betriebsverfassungsgesetz ist das Recht zur Wahl eines Betriebsrates (BR). Er vertritt die Arbeitnehmer*innen im Betrieb gegenüber dem Arbeitgeber und bietet die Möglichkeit zur betrieblichen Mitbestimmung. Gewählt werden Betriebsräte turnusgemäß alle vier Jahre im Frühjahr. In diesem Jahr war es wieder so weit. Und auch die Münchener Beschäftigten der Telekom haben so vor kurzem ihre neuen Interessensvertreter*innen gewählt.

Trotz Homeoffice und Kurzarbeit beteiligte sich eine große Zahl der Beschäftigten an den BR-Wahlen. Ganz offensichtlich halten sie die Mitbestimmung für ein hohes Gut und sind der Meinung, dass ihre Vertreter im Betriebsrat einen guten Job machen. In den sieben überwiegend bayerischen Telekom Betrieben wurden 113 Betriebsräte gewählt. Davon sind über 85 Prozent Mitglied bei ver.di. Ihr Vorteil? Sie können bei jeder Angelegenheit auf das Wissen und die Erfahrung der Gewerkschaft zurückgreifen.

Bereits Anfang April fand im Nürnberger Gewerkschaftshaus der Empfang aller neu gewählten Telekom-Betriebsrä-t*innen statt. Ein Ziel war die Vernetzung der Kolleg*innen auch mit schon erfahrenen Aktiven. Rund 70 Betriebsrät*innen haben sich dort ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft. Einer von ihnen ist Alexander Klante. Er ist seit 2014 Betriebsrat bei der Deutschen Telekom Außendienst GmbH in München und Mitglied im Gesamtbetriebsrat (GBR). In seinem Betriebsrat sind alle Mitglieder auch bei ver.di organisiert.

ver.di hilft vielfach

"Ich hatte schon immer das Bedürfnis, Ungerechtigkeit anzusprechen und für die Kolleg*innen einzustehen", so Klante. Die gewerkschaftliche Zusammenarbeit ist ihm bei seiner BR-Arbeit besonders wichtig. "Gerade bei Fragen im tariflichen Bereich, hilft mir ver.di sehr. Und natürlich auch, wenn ich mich fachlich weiterbilden möchte." Klante ist Mitglied im Personalplanungsausschuss und für seine Arbeit als Betriebsrat seit 2018 freigestellt.

Das ist seit diesem Jahr auch bei Zeliha Turul der Fall. Die 43-Jährige arbeitet im Deutschen Telekom Privatkunden Vertrieb GmbH und kann heute schon auf einen großen Erfahrungsschatz als Mitarbeitervertreterin zurückgreifen. Angefangen hat sie 1998 als Jugend- und Auszubildendenvertreterin, wurde 2000 dann Vertrauensperson, 2004 Auskunftsperson, seit 2007 ist sie Betriebsrätin. Und seit März 2022 nun auch freigestellt. "Mein Anspruch ist es, die Herausforderung als neues, freigestelltes BR-Mitglied anzunehmen und in meiner neuen Funktion noch besser zu werden", sagt Turul.

Was für sie der ausschlaggebende Grund war, für den BR zu kandidieren? "Zum einen meine soziale Ader und der Wunsch die Kolleg*innen zu unterstützen, wo es nur geht. Und zum anderen will ich dem Arbeitgeber eben nicht die Möglichkeit geben, dass er mit den Beschäftigten machen kann, was er will." Alexander Klante freut sich schon wieder auf die Arbeit im Betriebsrat. "Nach der langen Corona Zeit wünsche ich mir, dass wir uns alle wieder mehr sehen und Dinge bewegen können."

Aktiv im Betrieb

ver.di und die DGB-Mitgliedsgewerkschaften werben aktiv für die Gründung von Betriebsräten. In jedem Betrieb ab fünf Beschäftigten ist die Gründung möglich – und wo es noch keinen Betriebsrat gibt, kann er jederzeit gewählt werden. Mehr Infos dazu gibt es im ver.di-Bezirk München und Region.

Von Tina Scholze und Daniel Limmer

Hoch hinaus für die Mitbestimmung

Alle vier Jahre veranstaltet der Bezirk München einen Betriebsrät*innen-Empfang. Dieses Event bietet neu gewählten sowie erfahrenen Kolleg*innen die Möglichkeit der Vernetzung und Information. Dieses Jahr findet der Empfang am 19. Juli ab 18 Uhr über den Dächern Münchens in den Highlight Tower (Mies-van-der-Rohe-Straße 6, München) statt. Anmeldungen sowie mehr Infos gibt es, wenn Du uns eine Mail schickst an: