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Hauptamtliche von ver.di überbringen Forderungen der Mitglieder an den Personalreferenten der Stadt München. V.li.: Claudia Weber, Merle Pisarz, Kirsten Drenckberg, Erich Brändle, Andreas Mickisch, Heiner BirnerFoto: ver.di München

Eine Delegation aus Hauptamtlichen von ver.di hat den Personalreferenten der Landeshauptstadt München, Andreas Mickisch, besucht und Forderungen ihrer Mitglieder übermittelt. Die anstehenden Probleme sollen sozialpartnerschaftlich gelöst werden, versprach man sich gegenseitig.

Ein wichtiges Thema bei dem Gespräch war die Benachteiligung von langjährigen Beschäftigten der Landeshauptstadt München gegenüber neu eingestellten. Um Personal zu gewinnen wird beispielsweise neuen Beschäftigten eine Fachkräftezulage gezahlt und die Stufenlaufzeit wird verkürzt. ver.di fordert, die Fachkräftezulage transparent zu gestalten und sie auch für langjährige Beschäftigte zu bezahlen. Das geschieht am besten durch einen Tarifvertrag, der die Fachkräftezulage langfristig sichert.

Auch zwischen einzelnen Beschäftigtengruppen werden bislang Unterschiede gemacht: So erhalten alle Erzieherinnen und Erzieher eine Arbeitsmarktzulage, Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger zum Beispiel aber nicht. ver.di fordert die Gleichbehand- lung aller Beschäftigten, die in einer Dienststelle arbeiten und unter den gleichen Tarifvertrag fallen.

Zudem sind die Erschwerniszuschläge bei der Stadt unterschiedlich verteilt und nicht immer nachvollziehbar. Die gleiche Tätigkeit in unterschiedlichen Referaten führt nur teilweise zu Zuschlägen. Ein Beispiel: Während das Küchenpersonal im Sozialreferat einen Zuschlag erhält, gibt es im Referat für Bildung und Sport keinen. Wer wechselt, verliert seinen Anspruch, wie leider schon geschehen. ver.di fordert eine einheitliche Umsetzung des örtlichen Tarifvertrages A19 in allen Referaten für alle Beschäftigtengruppen und besonders für Frauen. Bei Wechsel eines Referats dürfen für die gleiche Arbeit keine Zuschläge wegfallen.

Als weiteres Thema wurde die Problematik des Umgangs mit Leistungseingeschränkten und Langzeitkranken angesprochen. In letzter Zeit häufen sich Fälle, in denen Beschäftigte zum Gesundheitsamt geschickt werden. Aufgrund der Einschränkungen, die die Amtsärzte bei der Untersuchung fast immer feststellen, gibt es für sie keine Arbeit mehr bei der Landeshauptstadt, und da von einem Tag auf den anderen die Lohnzahlung entfällt, stehen sie vor einem riesigen finanziellen Problem.

Deshalb muss frühzeitig für Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gesorgt werden, um den Betroffenen eine berufliche Zukunft bis zur Rente zu ermöglichen. Für den gesamten Bereich der Arbeiter*innen braucht es mehr berufliche Aufstiegsmöglichkeiten. Es ist ein sehr dickes Brett zu bohren bis dahin, aber ver.di bleibt weiter an diesen Themen dran.