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Ein Team – Peter und SockeFoto: Charles Yunck

Wenn Peter Becker über das Kongressgelände lief, veränderte sich die Stimmung vieler Delegierter. Lächelnde Gesichter, leuchtende Augen, nicht wenige blieben verzückt stehen. Das lag oft weniger an Peters sympathischen Aussehen, sondern eher an seiner Socke. Socke ist Peters Hund, ein 8-jähriger Australien Shepard. In seiner Funktion als Assistenzhund durfte das kuschelige Fellknäuel mit beim Kongress sein – so wie noch drei weitere Hunde seiner Profession. Socke hatte genau wie seine Artgenoss*innen einen Kongressausweis, der an seinem Halsband hing. Statt Name und Delegiertennummer stand "Begleithund" auf dem Ausweis.

Es war Sockes erster Bundeskongress, genauso wie Peters. Das Herrchen aus Karlsruhe ist zwar schon seit 39 Jahren in der Gewerkschaft und sehr aktiv im Bezirk und Landesbezirk in seiner Fachgruppe Versicherungen, aber auf einem Bundeskongress war er noch nie. Dieses Mal wollte er unbedingt dabei sein. Zum einen sagt Peter, weil es seine letzte Chance auf einen Kongress war – er wird nächstes Jahr 60 und wird beim nächsten Kongress wahrscheinlich schon in Rente sein. Und zum anderen, weil es einen für ihn sehr wichtigen Antrag gab: die Verlängerung der Legislaturperiode von vier auf fünf Jahre. Peter wollte für diesen Antrag stimmen, weil er findet, dass für eine vierjährige Periode zu viele Ressourcen draufgehen – sowohl Arbeitszeit und -kraft als auch Finanzen. Socke bellt, er scheint Peters Meinung zu sein.

Frische Luft

In den Sitzungspausen ist Socke mit Peter immer nach draußen gegangen. Meist fuhr der dann mit seinem Klappfahrrad neben Socke her. So bekam auch Peter etwas Auslauf und frische Luft. Das tut ja auch Menschen gut bei solchen Veranstaltungen. Socke ist aber kein Anfänger in Sachen endlose Sitzungen. Er begleitet seinen Besitzer, der stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei der Württembergischen Versicherung in Karlsruhe und Gesamtschwerbehindertenvertreter ist, seit Jahren auf viele Konferenzen und ver.di-Sitzungen. Er war sowohl bei der Bezirks- als auch auf der Landesbezirkskonferenz mit dabei. Socke geht dann ähnlich wie der Ex-ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske seinerzeit durch alle Reihen und begrüßt jeden. Statt Handschlag wird abgeschleckt. Wird es mal hitziger in den Diskussionen, läuft Socke gern mal in die Mitte des Saals und wälzt sich vor allen herum. Meist lösen sich die Spannungen dann schnell von selbst. Fanny Schmolke

PS: Auch der nächste Kongress wird wieder in vier Jahren stattfinden.