Im Mai haben die Verhandlungen für einen neuen Tarifvertrag für die 11.500 Beschäftigten der deutschen Nordseehäfen begonnen. Vor der dritten Verhandlungsrunde hatte ver.di die Beschäftigten zu einem zentralen Streiktag in verschiedenen Häfen aufgerufen; in Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Brake und Emden. Auch schon vor der zweiten Verhandlungsrunde hatten Beschäftigte im Hamburger Hafen, in Bremen, Bremerhaven und Emden ihre Arbeit niedergelegt.

Dennoch blieb auch die dritte Verhandlungsrunde zwischen ver.di und dem Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) am 17. und 18. Juni 2024 in Hamburg ohne Ergebnis. Die Tarifverhandlungen sollen nun in vierter Runde Anfang Juli fortgesetzt werden; der genaue Termin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.

"Wir liegen noch weit auseinander", sagte ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. "Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot ist für uns so nicht akzeptabel. Gerade bei den angebotenen Lohnerhöhungen müssen sich die Arbeitgeber noch bewegen."

ver.di fordert eine Erhöhung der Stundenlöhne um drei Euro zum 1. Juni 2024 sowie eine entsprechende Anhebung der Schichtzuschläge, inklusive einer Nachholung der ausgebliebenen Erhöhung der Schichtzulagen im Tarifabschluss 2022, bei einer Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten.

Ulbrich: "Es kommt darauf an, dass insbesondere die unteren Lohngruppen durch die Lohnerhöhungen finanziell entlastet werden. Die Inflation der vergangenen Jahre hat sie besonders schwer getroffen. Zudem müssen die Lohnunterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen reduziert werden. Und einen Reallohnzuwachs muss es auch in den oberen Lohngruppen geben." red