Der Ortsverein Meißen-Riesa-Großenhain ist aktiv für seine Mitglieder und geht dabei neue Wege

Von Birgit Tragsdorf

Kompetener Mann, der guten Service bietet: Michael Brunner

Ein Ortsverein ist besonders nah dran an den Mitgliedern. So gern sich die aktiven Kolleginnen und Kollegen des gemeinsamen ver.di-Ortsvereins von Meißen, Riesa und Großenhain auch mal zur Geselligkeit und Entspannung treffen, sie sehen ihre Aufgabe in erster Linie in einer qualifizierten Betreuung und Beratung der Mitglieder unmittelbar vor Ort. Das organisieren sie zu einem großen Teil ehrenamtlich und das richtig mit Schwung.

Jedes Jahr im November geht's für ein Wochenende in Klausur, um Aktuelles und Probleme zu diskutieren. Der Jahresplan für 2007 entstand auf der letzten Klausur. Dort war es dem Ortsverein auch wichtig, eine Stellungnahme zum Thesenpapier des Steuerungskreises für den neuen Landesbezirk über die zukünftige Arbeit der Ortsvereine zu verfassen.

Die Arbeit wird von Riesa aus organisiert

Im Vorstand arbeiten als Vorsitzende Christine Leuschner und ihre Stellvertreter Dietmar Damaschke und Michael Brunner mit etwa 25 Mitgliedern. Damals, 2001, haben sie in Riesa ihren ver.di-Ortsverein gegründet, 2003 kamen Meißen und Großenhain dazu, nachdem in Meißen die Geschäftsstelle geschlossen wurde. Sie organisieren von Riesa aus die Arbeit mit und für die Mitglieder. Seinen Sitz hat der Ortsverein im Gewerkschaftshaus auf der Goethestraße. Mit der IG Metall, der IG BAU und dem DGB nutzen sie gemeinsam das Haus der Metaller. So ist in dringenden Fällen immer ein Ansprechpartner da. Die Adresse ist bei den Kolleginnen und Kollegen in der Stadt und im Landkreis bekannt. Das ver.di-Büro ist donnerstags besetzt von 8 bis 16 Uhr und stets gut besucht.

Vom Bezirksbüro Dresden-Oberelbe ist eine Kollegin aus der Mitgliederverwaltung und dem Service da und für die Rechtsberatung Michael Brunner. Er berät im Sozialrecht, da drehen sich die Fragen der Kolleginnen und Kollegen meist um Hartz IV, um Wohnkosten und die Grundsicherung. Auch Kündigungsschutz- und Tarifrecht und wie man sich gegen Mobbing wehren kann, bietet er in seinen Sprechstunden an.

Manchmal ist es einfach nur gut, wenn er zuhört. Michael Brunner weiß, in seiner Region und den beiden anderen Landkreisen sind die Zahl der von Hartz IV Betroffenen und die Arbeitslosigkeit groß. Sein Engagement ist größtenteils ehrenamtlich, zu den bezahlten Stunden gehören die Seminare.

Das ist das Besondere beim ver.di-Ortsverein in Riesa. Neben der Rechtsberatung bietet er eigene Seminare an. Michael Brunner schult Wahlvorstände für die Personalratswahlen und auch Arbeitsrecht für Personalräte steht auf dem Seminarplan.

Da er mit ihrem Kollegen Brunner, einem ehemaligen DGB-Sekretär, einen kompetenten Mann hat, kann der Ortsverein seinen Mitgliedern guten Service bieten. Die Betriebs- und Personalräte aus den Betrieben und Einrichtungen zwischen Meißen, Riesa und Großenhain nehmen diese ortsnahen Angebote gerne an.

Zu den diesjährigen Vorhaben gehören auch noch der Arbeitnehmerempfang auf der MS Riesa am 1. Mai, die Gestaltung eines Bildes zur Gewerkschaftsgeschichte im historischen Festumzug zum 888-jährigen Jubiläum der Stadt und das engagierte Mitwirken im Bündnis gegen Rechts.

Eine eigene Internetseite als Wunsch für die Zukunft

In die Diskussion um die Thesen zur Arbeit der Ortsvereine im neuen gemeinsamen Landesbezirk von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat sich der Ortsverein Meißen-Riesa-Großenhain mit seiner Stellungnahme eingemischt. Die Schwerpunkte: ausreichende finanzielle Ausstattung der Ortsvereine, gezielte Qualifikation, um effiziente Beratungen für die Mitglieder anbieten zu können. Die Ortsvereine brauchen Räumlichkeiten, Bürotechnik und eine Begleitung durch Gewerkschaftssekretäre. Die Riesaer Kollegen, erzählt Michael Brunner, möchten zukünftig auch ihre eigene Internetseite gestalten und aktuelle Informationen selbst einstellen.

Die Riesaer sind nah dran an den Mitgliedern und sehen sich mit ihrer Arbeit als eine der wichtigsten Ressourcen der Gewerkschaft.