Die Initiative Soziale Arbeit ist mehr wert - von Mitgliedern für Mitglieder

Platz 2: "Fortbildung beim DRK-Rettungsdienst" von Peter Müller

Die Zeit des stillen Leidens ist vorbei. Schon vor dem Start im Februar zeichnete sich ab, dass die Initiative Soziale Arbeit ist mehr wert! ein Erfolg wird. Ihr Ziel: eine öffentliche Diskussion über den Wert der sozialen Arbeit anzuregen. Renate Richter, die verantwort-liche verdi-Sektretärin für die Initia- tive, meint: "Wir treffen genau die Situation der Beschäftigten in der Kinder-, Jugend- und Sozialhilfe, in der Alten- und Behindertenbetreuung, in Kliniken, in der Psychiatrie und allen anderen Sozialeinrichtungen. Sie erleben täglich, dass die Wertschätzung ihrer Tätigkeit sinkt, während sie für immer weniger Geld immer mehr arbeiten sollen. Gleichzeitig ist ihnen bewusst, welch wichtige Arbeit sie tun." Die Initiative macht das öffentlich - dabei geht es nicht nur um Anerkennung und gesellschaftlichen Status, sondern auch um konkrete Lohnforderungen.

Viele Mitglieder aus dem verdi-Fachbereich 3 (Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen) arbeiteten an der Vorbereitung der Initiative mit; zahlreiche waren bereit, sich fotografieren zu lassen, ihre ganz persönliche Begründung für die Forderungen zu liefern und sich damit zu ver.di und zur Initiative zu bekennen. Die drei, ver.di PUBLIK-Beilage für den Fachbereich, schrieb einen Fotowettbewerb aus. Sein Motto: "Soziale Arbeit hat ein Gesicht". Das Siegerfoto schoss Waltraud Bichel, die im Valentinerhof, einem Alten- und Pflegeheim in Flensburg, in der Beschäftigungstherapie von Demenzkranken arbeitet. Die 59-Jährige sagt: "Denjenigen, die in der Pflege arbeiten, gehört meine tiefste Hochachtung. Was sie leisten, verdient mehr Anerkennung." Sie fotografierte ihre Kollegin Veronika Wehnert, die mittlerweile die körperlich anstrengende Pflegearbeit nicht mehr leisten kann und deshalb ebenfalls im Beschäftigungsbereich arbeitet. "Die Obergrenze der Belastung ist für viele längst erreicht", weiß Michael Quetting, Betriebsrat in einer Klinik im Saarland, "es wird Zeit, dass wir uns wehren."

Das Siegerfoto des ver.di-Wettbewerbs: "Alten- und Pflegeheim" von Waltraud Bichel

Resonanz gibt Rückenwind

Viele Medien steigen auf den Zug auf: In der Zeitschrift Altenpflege erschien im März der Artikel "Soziale Berufe aufwerten", in Arbeitsrecht und Kirche und Dr. Mabuse füllte das Auftaktflugblatt der ver.di-Initiative jeweils eine ganze Seite. Fernsehdokumentationen befassen sich mit dem täglichen Kraftakt von Beschäftigten in der Pflege, und der Regisseur Dieter Wedel nahm in seiner Komödie Mein alter Freund Fritz das deutsche Gesundheitswesen aufs Korn. Unterstützung kommt ebenso von Fachverbänden. Täglich greifen auch mehr Besucher auf die Internetseite der Initiative zu, in allen Landesteilen starten betriebliche und regionale Aktionen. Die nächste bundesweite Aktionswoche wird vom 7. bis 12. Mai für Wirbel sorgen. Den Abschluss der Kampagne sollen Aktionen zum Weltspartag am 30. Oktober bilden - unter dem Motto "Wir sind nicht die Sparschweine der Nation".

www.soziale-arbeit-ist-mehr-wert.verdi.de

Platz 3: "Physiotherapie im Krankenhaus" von Karin Determann

Die Forderungen der Kampagne

  • Soziale Arbeit braucht höhere Löhne
  • Soziale Arbeit braucht feste Arbeitsverhältnisse
  • Soziale Arbeit braucht Profis