Vier von sieben Mandaten gingen an die von ver.di unterstützte Liste

Bremen | Fast zehn Monate dauerte das Gezerre, dann wählten die Schlecker-Beschäftigten in Bremen einen Betriebsrat. Erst durch mehrere Arbeitsgerichtsverfahren konnte der Bremer Wahlvorstand seine ihm zustehenden gesetzlichen Rechte durchsetzen.

"Wir waren gezwungen, uns alles zu erstreiten", sagt ein Mitglied des Wahlvorstands. So händigte der Arbeitgeber erst nach einstweiligen Verfügungen ein Filialverzeichnis aus. Auch ein geeigneter Sitzungsraum musste erst vor dem Arbeitsgericht erkämpft werden. Höhepunkt war die Kündigung der Vorsitzenden des Wahlvorstandes mit fadenscheinigen Argumenten. Schon im Gütetermin wurde darauf hingewiesen, dass diese Kündigung offensichtlich unwirksam sei.

Die Drogeriekette nutzte alle Gegenstrategien: So erhielten einige Aushilfen nur Verträge, die einen Tag vor der Wahl endeten statt üblicherweise zum Monatsende. ver.di mutmaßt, dass den Beschäftigten ihr Wahlrecht vorenthalten werden sollte. Es gab eine vom Arbeitgeber lancierte Gegenliste zur Wahl sowie massive Propaganda gegen ver.di. Doch die Rechnung ging nicht auf: Die von ver.di unterstützte Liste gewann mit knappem Vorsprung und stellt vier der sieben Betriebsratsmitglieder.

Viel Arbeit wartet nun auf den neu gewählten Betriebsrat. Geht es doch darum, auch für die Schlecker-Beschäftigten annehmbare Arbeitsbedingungen durchzusetzen und der Arbeitgeberwillkür entgegen zu treten.