Der Gewerkschaftsrat hat gegen den Namen des Landesbezirks gestimmt

Thomas Voß

In seiner Mai-Sitzung hat der ver.di-Gewerkschaftsrat den Namen "ver.di Mitteldeutschland" für den Länderzusammenschluss Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen abgelehnt und stattdessen die Aneinanderreihung der drei Ländernamen beschlossen. Damit ist die Entscheidung der Landesbezirkskonferenz vom 17. März, in der sich eine knappe Mehrheit für "ver.di Mitteldeutschland" ausgesprochen hatte, vom Tisch. Dazu ein Kommentar von Landesbezirksleiter Thomas Voß.

Die Gewerkschaftsratsmitglieder aus unserem Landesbezirk und ich haben energisch dafür geworben, die Entscheidung der Kolleginnen und Kollegen unseres Landesbezirks zu akzeptieren. Wir hatten es uns mit der Namensfindung schließlich nicht leicht gemacht. Fast zwei Jahre lang wurden die verschiedensten Möglichkeiten diskutiert. Am Ende gab es einen Mehrheitsbeschluss, dem sich allerdings Kritiker auch in den eigenen Reihen nicht beugen wollten. Der Gewerkschaftsrat hat anders entschieden als wir. Er ist damit seiner satzungsgemäßen Verantwortung nachgekommen, nach der er als oberstes Gremium ein übergreifendes Letzt-Entscheidungsrecht hat.

Offenbar konnte trotz unseres engagierten Werbens für unsere Position die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitglieder des Gewerkschaftsrates nicht überzeugt werden, den für viele negativ besetzten Begriff Mitteldeutschland zu akzeptieren. Das sollten wir bei allem möglichen Bedauern respektieren. Das Beispiel des Landesbezirks Nord, der zunächst mit dem Namen "Schleswig-Holstein/Mecklenburg-Vorpommern" gestartet war, zeigt auch für uns einen möglichen Weg auf. Wir heißen jetzt ver.di Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen. Ob wir dem Gewerkschaftsrat zu einem späteren Zeitpunkt einen anderen Vorschlag machen, werden wir sehen. Zunächst aber sollten wir uns mit aller Kraft den vielen wichtigen Aufgaben widmen, denen wir uns stellen müssen.