Ausgabe 08/2007
Kurznachrichten
SENIOREN
Für bessere Lebensbedingungen im ländlichen Raum
"Senioren sind nicht nur Konsumfaktoren. Die ältere Generation in einem Flächenland wie Niedersachsen hat ganz andere Probleme. Aufgrund der demografischen Entwicklung besteht die Gefahr des Verlustes von Lebensqualität und die Gefahr, dass ganze Landstriche nur noch gering bevölkert sind", sagt Susanne Kremer, stellvertretende ver.di-Landesleiterin. Sie reagiert damit auf die aktuelle Studie über Senioren als neu entdeckte Konsumentengruppe. Die Gewerkschafterin fordert einen Landeskongress zur Verbesserung der Lebensbedingungen für alle BürgerInnen im ländlichen Räumen. Unterstützt wird sie dabei von der Vorsitzenden der Enquetekommission "Demografischer Wandel", der Landtagsabgeordneten Karin Stief-Kreihe (SPD). In vielen Bereichen, wie zum Beispiel bei der ärztlichen Versorgung und dem öffentlichen Personennahverkehr, drohen Einschnitte. "Große Defizite gibt es schon bei der notwendigen Lebensmittelversorgung auf dem Land", sagt Helmut Momann, Vorsitzender der ver.di-Senioren in Niedersachsen. Auf dem Landeskongress sollten alle gesellschaftlichen Gruppen gehört werden, um geeignete Vorschläge zu entwickeln.
Mindestlohn
ver.di gegen faulen Kompromiss
ver.di trommelt in Hannover für den Mindestlohn
Als "faulen Kompromiss" bezeichnet ver.di-Landesleiter Siegfried Sauer die von der großen Koalition geplante Ausweitung des Entsendegesetzes auf weitere Branchen. Das hilft etwa Beschäftigten in Call-Centern, beim Wachschutz oder im Friseurhandwerk wenig. Da sich die große Koalition um einen flächendeckenden Mindestlohn herumgedrückt habe, würden Hungerlöhne politisch stabilisiert. "Es erschließt sich nicht", so Sauer, "warum im reichsten Land Westeuropas gesetzliche Mindestlöhne wie in Frankreich 8,27 Euro, Niederlande 8,13 Euro, Belgien 7,93 Euro oder Großbritannien 7,96 Euro politisch nicht gewollt sind". Offensichtlich gehe es der CDU/CSU nicht wirklich um die Verhinderung von sittenwidrigen Armutslöhnen, "weil die Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten ausbeuten, zu ihrer Klientel gehören". Es stelle sich aber die Frage, warum die SPD bei der sozialen Gerechtigkeit Kompromisse mitmacht. ver.di wird den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn sowohl bei der anstehenden Landtagswahl als auch bei der Bundestagswahl 2009 zum Thema machen. Nach dem Motto: Jetzt erst recht!