Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben droht zu eskalieren

Berlin | Bundesweit für Aufsehen gesorgt hat Anfang Februar ein Warnstreik der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Kurzfristig hatten die Beschäftigten ihren Ausstand beschlossen und sorgten dafür, dass der Nahverkehr mit Bussen, U- und Straßenbahnen in der Hauptstadt zum Erliegen kam. Der Grund für die Verärgerung der Beschäftigten: Die Arbeitgeber kamen zur 2. Verhandlungsrunde mit leeren Händen.

Sie hatten ver.di nur angeboten, über Einkommensverbesserungen für einen kleinen Teil der Beschäftigten zu verhandeln: für die seit 2005 Eingestellten. Diese machen knapp fünf Prozent der 12000 Beschäftigten aus und erhalten weniger Lohn als ihre Kolleg/innen. Für den größten Teil der Beschäftigten sollten Erhöhungen ausgeschlossen sein. Sie sind zwar seit 2005 vor betriebsbedingten Kündigungen bis 2020 geschützt, für diese Vereinbarung mussten sie allerdings Einkommenseinbußen hinnehmen.

Gute Arbeit gut bezahlen

Auf die Forderungen von ver.di - zwölf Prozent mehr, mindestens 250 Euro pro Monat und eine Vertragslaufzeit von zwölf Monaten - war die Arbeitgeberseite bis dahin nicht eingegangen. Erst am 8. Feburar reagierte sie auf eine von ver.di gesetzte Frist - aber ein wirkliches Angebot kam dabei nicht heraus.

Der Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) Berlin erklärte sich bereit, den Alt-Beschäftigten entgegenzukommen. Eventuelle Einkommenserhöhungen würden allerdings auf vereinbarte Sicherungsbeträge angerechnet, mit denen 2005 Einkommenseinbußen der Beschäftigten beim Wechseln in den anderen Tarifvertrag abgefedert wurden. Allerdings nannte die KAV keine konkreten Zahlen. Daher vermutet ver.di, dass die Alt-Beschäftigten im Endeeffekt keinen Cent mehr im Portemonnaie haben werden. Das hieße erneute Arbeitskämpfe.