Her mit dem Feiertag

Den 8. März erst für Hamburg und dann bundesweit zum offiziellen Feiertag zu machen, das fordern die ver.di-Frauen in Hamburg

"Alte Werte gelten wieder als schick", stellen die Frauen aus dem Landesbezirksfrauenrat Hamburg - und nicht nur sie - fest: "Unser Glück soll allein in der Kindererziehung liegen. Ältere Familienmitglieder sollen wir zu Hause pflegen. Ganztags-Kita-Plätze und vernünftige Konzepte für würdevolles, alternsgerechtes Leben sind angeblich nicht zu finanzieren."

Kersten Artus, Vorsitzende des Konzernbetriebsrats beim Bauer-Verlag, sagt: "Wir wollen frauenpolitische Themen wieder mehr in den Mittelpunkt rücken, auf möglichst freche Art."

Die Idee: Machen wir doch aus dem 8. März einen offiziellen Feiertag, zuerst in Hamburg, dann überall im Land. Vergessen wir ihn nicht; werten wir ihn vielmehr auf, denn wir brauchen ihn. Am 8. März dieses Jahres marschieren die Frauen in Hamburg zum Rathaus und überreichen dort ihren Entwurf für die Novellierung des Landesfeiertagsgesetzes. Damit wollen sie ihren Forderungen Nachdruck verleihen: nach gleichem Lohn für gleichwertige Arbeit, nach einem wirklichen Acht-Stunden-Tag (statt des 16-Stunden-Tages einschließlich Haushalts- und Erziehungsarbeit) und nach einem gesetzlichen Mindestlohn, der in vielen Branchen vor allem Frauen zugute kommen würde.

Hamburg soll den Anfang machen

Anlass für die Hamburger ver.di-Frauen, jetzt ihre Idee zu verbreiten, war die Bürgerschaftswahl am 24. Februar. Sie haben für alle Parteien, die sich bewerben, Wahlprüfsteine formuliert. Darin fordern sie unter anderem mehr arbeitsmarktpolitische Maßnahmen für Frauen, eine Landesbeauftragte zur Durchsetzung der Gleichberechtigung, ein Gleichstellungsgesetz, das auch für die Privatwirtschaft gilt, und Ganztagseinrichtungen für Kinder aller Altersgruppen. cvz

www.frauen.hamburg.verdi.de

Bundesweit stellen die ver.di-Frauen den 8. März unter das Motto "Frauen verdienen mehr". Damit ist er Teil einer vom Bundesfrauenrat beschlossenen Kampagne. Bei Veranstaltungen in der ganzen Republik machen sich die ver.di-Frauen stark für existenzsichernde Bezahlung, gesetzliche Mindestlöhne, gleiches Entgelt für gleiche und gleichwertige Arbeit und für sozialversicherte Jobs.