Alte Heimat, neuer Tourismus

Im rumänischen Siebenbürgen, im polnischen und tschechischen Teschen oder im Baltikum - allerwege findet man Spuren deutscher Kultur und Vergangenheit. Vor allem ehemals Vertriebene besuchten bislang als Erinnerungstouristen die Orte ihrer Jugend. Eine neue Generation entdeckt nun den europäischen Osten und damit Landschaften, die besonders attraktiv sind für Wanderer, Radfahrer und Inlineskater.

SIEBENBÜRGEN

Auf sieben Burgen gebaut

Im 13. Jahrhundert lockten die ungarischen Könige deutsche Siedler mit Sonderrechten und Land nach Siebenbürgen im heutigen Rumänien. Sie kamen aus Moselfranken und der Pfalz (heute Rheinland-Pfalz und Luxemburg). Um die Grenze des Reiches gegen die Mongolen und Tataren zu schützen, bauten sie ihre für die Landschaft bis heute typischen Wehrkirchen. Seit 1568 herrschte Religionsfreiheit. Nach dem Ersten Weltkrieg teilten die Siegermächte das Land Rumänien zu. Während des Zweiten Weltkriegs meldeten sich viele Rumäniendeutsche aus dem Banat und aus Siebenbürgen mehr oder minder freiwillig zur Wehrmacht oder zur Waffen-SS. Den rumänischen Kommunisten, die nach 1945 das Land regierten, waren die Deutschen daher suspekt. Rumäniendeutsche Soldaten und SS-Angehörige durften nicht zurückkehren. Erst nach dem Sturz der Diktatur 1989 öffnete Rumänien seine Grenzen. Viele Deutschstämmige wanderten aus. Vor allem die jungen Leute haben Anfang der 90-er Jahre das Land verlassen. Zurück blieben die Alten.

FISH