HANDEL

Porta: 158 Entlassungen

Altwarmbüchen | Das Möbelhaus Porta hat in Hannover Beschäftigte abgestraft, die schlechtere Arbeitsbedingungen nicht akzeptieren wollten. Ende Mai erfuhren die Mitarbeiter, dass ihre Filiale in Altwarmbüchen am Rande Hannovers bereits Ende Juni geschlossen wird. Als "Handstreich" kritisiert der zuständige ver.di-Sekretär Uwe Busch das Vorgehen des Managements. Dem Konzern mit Sitz in Porta Westfalica geht es gut: Mit 20 Einrichtungshäusern, rund 5000 Mitarbeitern und etwa einer Milliarde Euro Umsatz ist Porta die Nummer Vier unter den Möbelhäusern in Deutschland. Doch Tarife und Arbeitnehmerrechte versucht der Konzern grundsätzlich zu umgehen.

So war Porta 2005 aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten und hatte von den Mitarbeitern längere Arbeitszeiten bei geringerer Bezahlung gefordert. Doch in Altwarmbüchen akzeptierten nur wenige die neuen Verträge. Jetzt stehen 158 Mitarbeiter auf der Straße. Mit nur drei Millionen Euro wurden sie abgefunden. Der Betriebsrat spricht von Erpressung. "Wir mussten allen Kündigungen und dem Sozialplan zustimmen, sonst hätte das Möbelhaus sofort Insolvenz angemeldet", sagt die Betriebsratsvorsitzende Kornelia Jung.


Kitas

Arbeitsplätze gefährdet

Bochum | Hunderte von Arbeitsplätzen sind in Nordrhein-Westfalen durch das neue Kinderbildungsgesetz (Kibiz) gefährdet. Grund sei die unsichere, gedeckelte Landesfinanzierung der Kindertagesstätten, die zu Lasten von unbefristeten Arbeitsplätzen gehe, sagte der nordrhein-westfälische Landesfachbereichsleiter Gemeinden, Michael Wiese. Bei vielen Beschäftigten herrsche Unsicherheit. Den Betroffenen werde es schwer gemacht, ihre eigentlichen Aufgaben zu erledigen. In einer Resolution forderten rund 80 Kita-Beschäftigte bei einer Fachtagung in Bochum eine "Refinanzierung der echten Personalkosten auf Basis der tarifvertraglichen Regelungen".

https://gesundheit-soziales-nrw.verdi.de/kindertagesstaetten


Öffentlicher Dienst

Almosen angeboten

Berlin | Mit zwei Einmalzahlungen von je 300 Euro für die Jahre 2008 und 2009 hat der rot-rote Senat in Berlin vor der Sommerpause einseitig versucht, die Tarifauseinandersetzung zu beenden. "Wir sind fest entschlossen, den Arbeitskampf für gerechte, tabellenwirksame Einkommenserhöhungen wieder aufzunehmen", heißt es in einer Resolution von 100 Vertreter/innen aus den verschiedenen Streikleitungen. Deswegen soll Mitte September wieder gestreikt werden.

Die stellvetretende ver.di-Landesbezirksvorsitzende Astrid Westhoff rechnete vor, dass die von den Gewerkschaften geforderten 2,9 Prozent im Jahr bei einem Bruttomonatseinkommen von 2500 Euro pro Monat im Jahr 930 Euro mehr bedeuten. Deswegen bezeichnete sie die vom Senat angebotenen 300 Euro als "Almosen nach Gutsherrenart".


Volksbegehren

Eine Schule für alle

Hamburg | ver.di Hamburg unterstützt das Volksbegehren "Eine Schule für alle" in der Hansestadt. Ziel ist eine Gemeinschaftsschule, in der die Kinder bis zur 10. Klasse gemeinsam lernen. Mehr Informationen unter www.eineschule.de