Banker demonstrieren in Frankfurt

ver.di will mehr für Banker

5. September, Treffpunkt Goetheplatz in Frankfurt. Zur Durchsetzung ihrer Forderungen hatte ver.di die Beschäftigten der Frankfurter Banken, deren Gehälter vom Tarifvertrag Privatbanken und öffentlichen Banken abhängig sind, zu einem befristen Streik und zur Protestkundgebung aufgerufen. Sie kämpfen für eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens 260 Euro und die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um acht Prozent. In den derzeit laufenden Tarifverhandlungen bieten die Bankarbeitgeber unzureichende Gehaltserhöhungen mit einer 30-monatigen Laufzeit an. Auf das erste Jahr umgerechnet bedeutet das Angebot real 1,54 Prozent, und das bei einer Inflationsrate von zuletzt 3,3 Prozent. Das bedeutet dauerhafte reale Einkommensverluste.

Die Banken versenken Milliarden an den Finanzmärkten, die Beschäftigten sollen die Zeche zahlen, so ver.di-Sekretär Herbert Bayer. Ein höheres Gehaltsangebot machen die Arbeitgeber bisher von Bedingungen abhängig: Sie wollen feste Gehaltsbestandteile variabilisieren, das heißt unsicher machen. Das wollen sie auch gegen den Willen der Beschäftigten und der Betriebs- und Personalräte durchsetzen. Außerdem wollen sie die Ausschüttungsgarantie für das variable Budget abschaffen. Damit bestünde ein erhöhtes Risiko, ein Gehalt pro Jahr zu verlieren. Die Verlängerung der Regelungen für den Vorruhestand knüpfen die Bankarbeitgeber ebenfalls an Bedingungen. Für den 16. September ist eine ganztägige Betriebsversammlung angesetzt. Bereits Mitte Juli hatten rund 600 Beschäftigte an einer Protestkundgebung teilgenommen.

In einem persönlichen Schreiben wandte sich Leonhard Regneri, Mitglied der Verhandlungskommission, an die Beschäftigten der Frankfurter Sparkasse: "Wichtig ist, durch Ihre Teilnahme an Aktionen deutlich zu machen, dass Sie die Haltung von ver.di unterstützen, die weitere Variabilisierung der Gehälter nicht zu unterschreiben." Banker rechnen gut, also legte er ihnen vor, wie flott der monatliche Beitrag für ver.di wieder reinkommt. Der vierte Verhandlungstermin ist für den 16. September anberaumt.REB