ver.di sieht Verschleppungstaktik

In der ersten Runde der Einkommensverhandlungen 2009 zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Land Hessen für die rund 38400 Tarifbeschäftigten der hessischen Landesverwaltung wurde Ende Januar in Wiesbaden kein Angebot vorgelegt. Weitere Verhandlungen wurden auf die Zeit nach der Regierungsbildung vertagt. Da Hessen seit April 2004 nicht mehr Mitglied der Tarifgemeinschaft der Länder (TDL) ist, sind für den Bereich der Landesverwaltung gesonderte Verhandlungen erforderlich.

Schlechte Zeiten für Verhandlungen

Die Vertreter des hessischen Innenministeriums hatten erklärt, dass sie so kurz nach der Landtagswahl und noch vor der formellen Bildung der neuen Landesregierung nicht in der Lage seien, "in der Sache zu verhandeln." Dem hat ver.di widersprochen und Innenminister Volker Bouffier (CDU) aufgefordert, bis zur zweiten Verhandlungsrunde ein ernsthaftes Angebot vorzulegen, um eine Zuspitzung des Konfliktes zu vermeiden. "Wir wollen alles dransetzen, damit Hessen trotz fehlender TdL-Mitgliedschaft nicht von der Einkommensentwicklung in diesem Bereich abgekoppelt wird", so der Tarifkoordinator Christian Rothländer.

ver.di fordert in dieser Tarifrunde für die Beschäftigten des Landes eine lineare Einkommenssteigerung von acht Prozent, mindestens jedoch 200 Euro. Der aktuelle Tarifvertrag ist Ende 2008 ausgelaufen.REB