Der Kollege Georg Echter ist seit 80 Jahren Gewerkschaftsmitglied

Seit 94 Jahren fit: Georg Echter

Mit 14 Jahren hat Georg Echter bei der Süddeutschen Knappschaft die Arbeit aufgenommen. Damals war es im Bergbau selbstverständlich, dass die Neuen sofort in die Gewerkschaft eingetreten sind. Das galt auch für die Beschäftigten der Bergbau-Krankenkasse, zu denen Echter nun gehörte.

Sein Mitgliedsbuch des Zentralverbands der Angestellten hat er bis heute aufbewahrt. Sorgfältig sind darin die Beitragsmarken eingeklebt. Ab Juni 1928 war er in der so genannten Jugendklasse mit monatlich 0,40 Reichsmark. Ein friedliches Jahrhundert war dieses Zwanzigste schon damals nicht, als der heute 94 Jahre alte Gewerkschaftsjubilar auf die Welt kam. Der Erste Weltkrieg überschattete mit Hunger und Elend Echters frühe Kindheit.

Im Jahr 1936 muss er selbst "zum Barras", wie er sagt. Bald folgt der Zweite Weltkrieg - Frankreich und Russland heißen die Kriegs-Stationen für Echter. Er überlebt, kommt schließlich heim und kann ein Glückwunschschreiben von seinem Arbeitgeber in Empfang nehmen. Gleichzeitig wird ihm allerdings mitgeteilt, dass es leider keinen Arbeitsplatz mehr für ihn gibt.

Georg Echter ist erst einmal ein halbes Jahr lang arbeitslos. Dann kann ihm sein damaliger Gewerkschaftssekretär helfen. Er nimmt Kontakt zum Vorstand der Knappschaft auf und erreicht, dass Echter dort wieder eingestellt wird. Für ein Tagegeld von acht Mark.

Als Georg Echter schließlich in Rente geht, hat er sich bis zum Oberinspektor hochgearbeitet. Geistig fit ist er bis heute. Und fröhlich: Georg Echter lacht viel und macht gern Witze. Nur beim Gehen hat er inzwischen seine Probleme. Die zwei Stockwerke hinauf zu seiner Wohnung sind für ihn recht mühevoll zu bewältigen.

"In der Gewerkschaft bleibe ich, solange ich lebe", sagt Georg Echter. Wir danken ihm für die nunmehr 80-jährige Treue und wünschen ihm alles Gute und viel Gesundheit. E.B.