ANTIFASCHISMUS | Am 7. November findet in Erfurt der 19. antirassistische und antifaschistische Ratschlag statt. In verschiedenen Workshops geht es unter anderem darum, wie man dem Rechtsextremismus im Betrieb begegnen kann oder man gegen Nazis in Kommunen aktiv wird. Hinter dem Ratschlag steht ein breites gesellschaftliches Bündnis, das auch von ver.di unterstützt wird. Den Veranstaltern ist es gerade vor dem Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzkrise wichtig, gegen Ausgrenzung und verschärften Konkurrenzkampf aktiv zu werden. In Folge der Krise würden Menschen immer mehr nach ihrer Verwertbarkeit beurteilt werden. Mehr Infos zu den Hintergründen des Ratschlags und dem Programm unter www.ratschlag-thueringen.de


Interaktive Karte

LEIHARBEIT | Wie weit die Leiharbeit in Deutschland verbreitet ist, kann man auf einer interaktiven Karte nachsehen, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ins Internet gestellt hat. Bundesweit betrug der Anteil von Leiharbeitnehmer/innen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 2,5 Prozent. Doch die tatsächliche Verteilung schwankt je nach Region. Insbesondere in industriell geprägten Regionen ist sie sehr stark verbreitet – und diese Gegenden sind von den Entlassungen in Folge der Wirtschaftskrise auch stärker betroffen. Mit Hilfe dieser Karte kann man nachsehen, wie die Verbreitung der Leiharbeit in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten ist. Die Zahlen basieren auf Daten der Bundesagentur für Arbeit und werden regelmäßig aktualisiert. www.boeckler.de/pdf/leiharbeit_interaktiv.swf


Weltweite Arbeitslosigkeit

OECD | Der Generalsekretär der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Angel Gurría, geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in den 30 OECD-Mitgliedsstaaten weiter ansteigen wird. Im August 2009 lag sie mit 8,6 Prozent bereits auf einem Höchststand. Seit Ende 2007 seien bereits 15 Millionen Arbeitsplätze weggefallen. Wegen der Wirtschaftskrise geht Gurría davon aus, dass weitere zehn Millionen Stellen abgebaut werden. Die Arbeitslosenquote in der OECD könnte damit auf zehn Prozent steigen – ein neuer Höchststand nach dem zweiten Weltkrieg. Insbesondere Deutschland stehe ein heftiger Anstieg der Erwerbslosenquote noch bevor.


Geschönte Bilanz

AUSBILDUNG | Die Bundesagentur für Arbeit verkündete Mitte Oktober vermeintlich gute Nachrichten: Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt habe sich, trotz der Wirtschaftskrise, entspannt. Die Zahl der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz liege erstmals seit der Wiedervereinigung unter 10 000. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock sprach hingegen von einer „geschönten Bilanz“. Knapp 74 000 Jugendliche, die in so genannten Warteschleifen untergebracht sind, würden als versorgt gelten.


Streik gegen Ausbeutung

PRAKTIKANTEN | Anfang Oktober demonstrierten knapp 200 Praktikant/innen mit weißen Masken auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Damit wollten sie auf ihre Situation aufmerksam machen: Meist geringe oder gar keine Bezahlung und Versprechen von Festanstellungen, die selten eingehalten werden. Mit ihrem Streik wandten sie sich an Unternehmen und Politik. Aber auch die Streikenden waren angesprochen, sich zu wehren. Ausbeutung finde nur statt, wenn man sich ausbeuten lasse, sagte Robin Thiesmeyer, einer der Organisatoren. Auch Renate Gensch, stellvertretende Vorsitzende des Landesbezirks Berlin-Brandenburg der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union in ver.di, ermunterte Praktikant/innen, ordentliche Betreuung und angemessene Bezahlung einzufordern.