Die Konjunkturflaute trifft die bremischen Häfen schwer: Die Umschlagszahlen sind um 20 Prozent gesunken, allein der Autoumschlag ging um 47 Prozent zurück. Für die Hafenarbeiter bedeutet dies harte Einschnitte. So fallen bei Eurogate in Bremerhaven Zulagen weg und ab 2010 werden fast keine Mitarbeiter des Gesamthafenbetriebsvereins (GHB) mehr beschäftigt. Kurzarbeit sollte dem GHB, der in Spitzenzeiten Mitarbeiter an Hafenbetriebe ausgeliehen hat, über die Konjunkturflaute hinweg helfen.

"Es sind harte Zeiten. Doch wir konnten Arbeitsplätze erhalten", sagt ver.di-Fachbereichsleiter Harald Bethge. "Die Alternative zu den Maßnahmen wären 350 Entlassungen gewesen. Für 2010 sind damit betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen", so Bethge. Außerdem könnten auf diese Weise 144 Leute in Teilzeit unbefristet weiter beschäftigt werden, deren Arbeitsverträge sonst nächstes Jahr ausgelaufen wären.

Die Mehrheit der Betroffenen akzeptiert die Kürzungen. "Schließlich hat der Arbeitgeber in dieser Krise für 2010 eine Beschäftigungsgarantie gegeben", sagt Bethge. Auch mit der Kurzarbeit halten sich die Einbußen in Grenzen, dank eines Aufstockungsbetrags durch Eurogate, der den Nettogrundlohn sichert. Unklar sind laut Bethge die Aussichten für rund 1 200 in den Bremischen Häfen Beschäftigten des Hafen- und Logistikunternehmens BLG. Auch hier seien die Einbrüche "katastrophal". Die BLG habe deshalb für 2010 ein 30-Millionen-Sparprogramm aufgelegt. Eingriffe in Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen können die Folge sein.